Jdem ʃchűldigt g(e)n(ann)ten helfferichen wijther / wie er g(e)n(ann)t(en) jūngfraū-
wen ʃchuldig ʃij eijn lb hlr gerechent(er) ʃchult von hanß Ringken
kijnder wegen begert betzalu(n)g von der jūngfr(auen) weg(en) cu(m) expen(sis)
Dar vff antwort helfferich / er erbiett ʃich zweijer teijll an g(e)n(ann)t(em) pfü(n)t
hlr / daß anderteijll wijll er bewijʃen nit ʃchűldig zü s[in] Et h(abet) t(erm)i(nu)m jur(is)
kūnd zü geʃproch(e)n Jtem Thijs von hadamar Spricht zü dūrch joiʃt ʃcherern ʃinen
Thijs hadamar reddener drūbeijns philipʃen zu ʃagen gegen jʃennachs merglin Sagt
jme philipʃen ʃij wißentlich daß jme ʃin ʃwester merge hab geʃchijckt
zū der alten jʃennachen jme philipʃen gelt zü geben / do mit zü betza-
len Criʃtinen jre beijder ʃwester / dar vff die alt jʃennachen geredt
widder philipʃen Sie hab kein gelt jme zü geben oder lijhen / er ʃoll sij-
ner ʃwester morgen ʃagenň ʃie ʃoll hūʃch vnd wingarten verkauff(en)
vnd ʃelbʃt dar vß gelt machenň / Begert deß ʃin wißen
Jdem beclagt furt(er) henrich wagenern klockermans henne vnd
lotze kerchern vmb kūntʃchafft der warheit Sagt jnen ʃij wißen / daß ʃie
drij ʃinth geweʃt winkaüffs leūde jnhalt deß küts / welcher kut der zijth
vff gericht / recht vnd redlich volnforet / nemlich jnhalt deß felts / welchs
dan Thijsen von hadmar geweʃt ane eijnem vnd andernteijls wingart
vnd ackers halber / wije jn dem Strijtparn krieg bene(nn)t / bit jr wijß(e)n zū ʃag(en)
Hijer vff Sagt leonhart fluͤcke / er woll philipʃen den erʃten zūgen nit
zu laijßen jnne dißen ʃachen kūnd zū geben / vrʃach daß er der kūnd ʃij
parthijes vnd der ʃachen verwendt dißs kriegs / deß vff die acta getzog(en)
daß ʃolichs ware ʃij / So findt ʃich clerlich jn actis jn ʃinem leonharts vor-
tragenň die nichtigheit deß kaűffs erʃtlich knoden / darnach ʃin drūbens phi-
lipʃen nichtige loijßűng / vnd dar nach die nichtige zūʃtellű(n)g thijʃen wie
er ʃelbʃt anregt / darūmb er dißer ʃachen zūgt nit ʃin mag / Die an-
dern zūgen wijll er wije recht zü laijßen / doch vff ʃin fragʃtūcke / So er begert
jntzülegen / auch zü verhorenň die kūndʃchafft vff die ʃelbig(en) / Dar
gegen ʃagt joijʃt von Thijʃen wegen / er woll verhoff(en) oneangeʃehen
deß widderteijls widderfechtu(n)g / Soll thijsen nit hindern jn ʃinem rechten
aūch daß philips / thijs hadmarn nit verwendt jʃt / So ʃolt er jm recht(en)
billich zű gelaijßen werden kūnd zū ʃagenň / Dar zū leonhart
redt ʃin jnredde / das er aber kūndʃchafft der warheit nit geben kūnd /
ʃo ʃij er philips der ʃachen verwendt erfindt ʃich clerlich jn actis / daß
jre als richt(er) clerlich abtzūnemen habt / dan wo jn nachfolgender zijth
vor jnen leonhart(en) vnd ʃin parthij / vnd widder thijʃen geūrteijlt wűr-
de / daß er Thijs ʃich erholen wūrde ane philipʃen / deß vff die acta
getzogenň deßhalber / dißer vrʃachen jn ʃin eijgen ʃachen / kūnd nit ge-
ben kan / Bit ʃolichs mit Recht zū erkennen / Thjß verhofft / philips
Ad ʃocios ʃoll zūgelaißen werden vnd dar mit nit vnrecht thūne Stelt zü Re(ch)t
jʃt verricht Ambo zu R(ech)t geʃtelt ad Socios
Derselbe [Lenhard Fluck] beschuldigt den genannten Helffrich weiter, dass er den genannten Nonnen schuldig sei ein Pfund Heller abgerechnete Schuld von den Kindern von Hans Rink her. Er fordert für die Nonnen Bezahlung mit den Ausgaben. Darauf antwortet Helffrich: Er bietet zwei Teile an dem genannten Pfund Heller an, für das dritte Teil will er beweisen, dass er nicht schuldig ist. Er erhält einen Gerichtstag, wie es Recht ist.
Theis Hadamar klagt durch Jost Scherer seinen Redner Philipp Drubein an, auszusagen gegen Merge Ysenach. Er sagt: Philipp sei bekannt, dass ihn seine Schwester Merge zu der alten Ysenach geschickt habe, ihm, Philip, Geld zu geben, damit Cristine, ihrer beider Schwester, zu bezahlen. Darauf hat die alte Ysenach gesagt: Philipp habe sie kein Geld zu geben oder zu leihen. Er solle seiner Schwester Merge sagen, sie solle Haus und Weingarten verkaufen und selbst daraus Geld machen. Er fordert hierzu sein Wissen.
Derselbe klagt weiterhin Henrich Wagner, Henne Klickelman und Lotze Kercher an, die Wahrheit zu bezeugen. Er sagt: Ihnen sei bekannt, dass sie drei Unterhändler beim Vertragsabschluss waren, bei dem Tausch, welcher Tausch zu der Zeit vor Gericht recht und redlich vollzogen wurde, nämlich das Feld, das einst Theis von Hadamar war auf der einen und der Weingarten und der Acker, wie in dem streitbaren Rechtsstreit benannt, auf der anderen Seite. Er bitte, dass sie ihr Wissen sagen.
Hierauf sagt Lenhard Fluck: Er wolle Philipp, den ersten Zeugen, nicht zulassen, in dieser Sache Zeugnis zu geben, weil der Zeuge Partei sei. Und zu den Sachen verwendet in diesem Rechtsstreit, deswegen beruft er sich auf die Akten, dass solches wahr sei. So finde sich klar in den Akten in seinem, Lenharts, Vortrag, die Nichtigkeit des Kaufs erst durch Knode, danach seine, Philipp Drubeins, nichtige Lösung und danach die nichtige Zustellung an Theis, wie er selbst anführt. Deshalb kann er in dieser Sache kein Zeuge sein. Die anderen Zeugen will er zum Verhör zulassen. Doch sollen sie auf seine Fragen, wenn er die vorzulegen fordert, auch verhört und Zeugnis zu denselben ablegen. Dagegen sagt Jost für Theis: Er wolle hoffen, dass die Anfechtung der Gegenseite Theis in seinem Recht nicht hindern soll. Auch ist Philipp Theis Hadamar nicht verwandt, deshalb soll er vor Gericht billiger Weise zugelassen werden, seine Zeugenaussage zu machen. Dazu sagt Lenhart seine Gegenrede: Dass er aber Zeugnis von der Wahrheit nicht geben kann, weil er, Philipp, in der Sache betroffen ist, wie sich klar in den Akten findet. Was ihr als Richter klar anzunehmen habt. Denn wenn in der Folgezeit für ihn, Lenhart und seine Partei und gegen Theis geurteilt würde, dass er, Theis, sich holen würde von Philipp. Er beruft sich deswegen auf die Akten, dass aus diesem Grund er in eigener Sache kein Zeugnis ablegen kann. Er bittet, solches durch das Gericht zu erkennen. Theis hofft, Philipp solle zugelassen werden und er solle damit kein Unrecht tun. Das legt er dem Gericht vor. Beide ans Vollgericht verwiesen.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 045, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-045/pagination/18/?L=0&cHash=e48b980cf6931bfa29ce254734d9a5cd (Abgerufen am 29.10.2024)