wißen / vnd er hab die warheijt geʃagt Silenciu(m) vt jur(is) etc
Te(r)cius teʃt(is) Henrich wagener der drijtt kūnd jn ordenu(n)g der verhorūng
Citert gelobt vnd geʃwornenň alt vmb xxx jare vngeūerlich verʃlug
ʃich aller verdechtlicheijt vnd haijt vff alle gemeijn fragʃtūcke beqūe(m)-
lich vnd woijll geantwort / vnd furter befragt vff den artickel dar
vmb er fūrgeʃtelt / Sagt / er ʃij zü eijnem wijnkaūff berūff(en) worden
jnne Thijs hadmars hūʃch / hab er dar jnne fūnden Drűbins phi-
lipʃen vnd klickermanß henne vnd als er der kūnde zü jnen que-
me do qweme lotze kercher jme auch nach · do ʃagt er der kūnde
zü jnen waß jʃt Eūwer meijnung / antwort jme philips / dū weißt
woll wije jch die abloijßung gethan mit knoden / nū haijt mir Thijs
mit dem gelde verholffenň / deß hab jch jme den win jm felde ver-
ʃatzt / nū bin jch der meijnu(n)g mit Thijsen jn willen zu leben / daß jch
mijn win ʃelber faße / vnd vnther anderm hab philips auch geredt
er woll thijßen den wingart verkaūffenň do hab er henrich der kūnd
geʃagt zu philipʃen / wijlt du den wingart verkaūff(en) / warvmb ließt
dū jnen dan nit knoden jß mocht eijn gezengk machen / do ʃagt phi-
lips der wingart(er) jʃt mijnß vatter geweʃt / auch hab jch an die frau
gelt gefūrdert / haijt ʃie mir geantwort / Sie hab kein gelt / wijr ʃollen
jm felde verkaūffen jre erbe vnd daß angrijffen / darūmb wijll jch
jme den wingart nit laijßen und geʃagt / er Philips hab vor hijn
aūch jm kaūffe geʃtanden So hab knode den wingart(en) hint(er) jme zu
ruͤcke kaüfft / dar nach haben ʃije geredt vnther eijn / daß eijn kūtt jʃt
gemacht worden / alʃo hab Thijs geben philipʃen eijn felt vngeuer-
lich am Sporckenheijmer oder binger wege vnd ʃall jme zū dem felde
geben xxvij fl vngeūerlich an gelde / vnd hab thijs daß bena(nn)t felt
geʃchetzt an vj fl / do hab philips geʃagt / ob er thijs aūch ʃolich felt wol
widdernemen vor vj fl / do hab Thijs geʃagt · ja · er will jß noch
jn eijm jare widdernemen vor vj fl / So vijll woll er jnen betriegen
vnd alʃo hab philips geben Thijsen den wingart(en) jtzo jm krieg be-
griffen / vnd ʃagt der kūnde fūrtter / er hab die warheit vnd ʃin wiß-
ens geʃagt et dimiʃʃo teʃt(is) et ej jniu(n)ctum vt moris
Erkent Jtem helfferich der wijrth zūr kannen erkent vt jur(is) her jorg(en)
brūnckenʃtein altariʃt(en) hije zü ober jngelnheijm zū gebenň xviij f(irtel)
winß von vieer verʃeßen jaren jtzo mit dißen herbʃt dar jnne
gerechent / here rorende von eijm felde jm Eijchholtze gelegen vnd vonň
hanß Rincken kindern here rorende / vnd den win jtzo jm herbʃt vor
der rucken zü betzalenň mitʃampt vffgangenem Coʃten vnd ʃchatenň
vnd wijl g(e)n(ann)t(er) helfferich daß felt den kindern fūrter behalt(en) oder nit / So
ʃall er fūrter handeln wije R(ech)t Solichs haijt her jorg verwijlkoͤrt
Wissen und er habe die Wahrheit gesagt. Zum Schweigen verpflichtet, wie es Recht ist.
Henrich Wagner, der dritte Zeuge in der Ordnung dieses Verhörs; zitiert, gelobt und geschworen. Er ist um die 30 Jahre alt, vermied alles Verdächtige und hat auf alle allgemeinen Fragen wohl und willig geantwortet. Und weiter befragt zu dem Artikel, weswegen er vorgeladen wurde, sagt er: Er sei zu einem Weinkauf gerufen worden in das Haus von Theis Hadamar. Dort habe er gefunden Philipp Drubein und Henne Klickerman. Und als der Zeuge zu ihnen kam, da kam Lotze Kercher ihm auch nach. Da sagte er, der Zeuge, zu ihnen: Was ist eure Meinung. Da antwortete ihm Philipp: Du weißt wohl, wie ich die Lösung gemacht habe von Knod. Nun hat mir Theis mit dem Geld geholfen. Deswegen habe ich ihm den Wein im Feld versetzt. Nun bin ich der Meinung mit Theis es so zu machen, dass ich meinen Wein selber ins Fass fülle. Und unter anderem habe Philipp auch geredet, er wolle Theis den Weingarten verkaufen. Da habe er, Henrich der Zeuge, zu Philipp gesagt: Willst du den Weingarten verkaufen? Warum hast du ihn dann nicht Knode gelassen. Das könnte zu Zank führen. Da sagte Philip: Der Weingarten war meinem Vater. Auch habe ich von der Frau Geld gefordert. Da hat sie mir geantwortet, sie habe kein Geld. Wir sollen ein Feld verkaufen von ihrem Erbe und das nehmen. Darum will ich ihm den Weingarten nicht lassen. Und er hat gesagt: Er, Philipp, habe vorher auch im Kaufverhältnis gestanden, da habe Knode den Weingarten ohne sein Wissen zurückgekauft. Danach haben sie miteinander gesprochen, so dass ein Tausch gemacht wurde. Da habe Theis Philipp ein Feld gegeben, am Sporkheimer oder Binger Weg und er solle ihm zu dem Fall ungefähr 27 Gulden an Geld geben. Und Theis habe das genannte Feld auf 6 Gulden geschätzt. Da habe Philipp gesagt, ob er, Theis, das Feld auch zurücknehmen würde für 6 Gulden. Da habe Theis gesagt ja, er will es binnen eines Jahres zurücknehmen für 6 Gulden, so viel wolle er jenem trauen. Darauf habe Philipp Theis den Weingarten, um den jetzt der Rechtsstreit geht, gegeben. Und der Zeuge sagt weiter, er habe die Wahrheit und was er wisse gesagt. Und der Zeuge ist entlassen worden und zu Stillschweigen verpflichtet, wie es Gewohnheit ist.
Helffrich der Wirt zur Kanne erkennt an, wie es Recht ist, Herrn Jorg Brunckenstein, Altarist hier zu Ober-Ingelheim 18 Viertel Wein für vier ausstehende Jahre, das laufende eingerechnet, zahlen zu müssen bis zu diesem Herbst, die herrühren von einem Feld im Eichholz und von Hans Rinks Kindern her. Und den Wein jetzt im Herbst als erstes zu bezahlen mitsamt der angelaufenen Kosten und dem Schaden. Und will Helffrich das Feld der Kinder weiter behalten oder nicht, so soll er weiter handeln, wie es Recht ist. Das hat Herr Jorg festhalten lassen.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 047v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-047v/pagination/13/?L=0&cHash=35686b7f9ad515b2f4d375c8f404f6d3 (Abgerufen am 25.10.2024)