Dinʃtags nach Exaltacio(n)is Sancte Crucis vel
jpʃo die Sancti lampe[r]ti Anno etc xxj
pfeffer henne Jtem hanß balduff genant wagener / haijtt ʃin ferner tag be-
Hanß wagener gert zwißem nehʃt en gericht zu antworten pfefferhenne vff ʃin clage
Solichs haijt jme g(e)n(ann)ter pfeffer henne nach gelaißen
Her anaʃtaʃiūs Jtem her anaʃtaʃius Swartz Sünst flūß genant Officiat oder
Dijell Sonbe(r)gk amptman der her(e)nn zü mentze ad gradūs begert vffholūng lūtt
Dielnn vnd hije vor voͤrgewanter handelung vff dijell Schūgmechers Schul-
teiß zu Sonbergks gūtern / Dar vff Sagt jorg kranch als montper
g(e)n(ann)ts Dijelen / Er jorg geʃte daß dijeln ʃinem principal / eijn Copij vom
gericht gelieffert ʃij / welcher datūm mehe halt dan hundert jare / vnd
die vffholu(n)g woll er nit weren / oder dar widder tedingen / aber wo mij(n)
hern ad gradus bij menʃchen gedechtenuß mocht(en) anetzeijgen / mit brieffe
Siegeln oder lebendiger kūnde / daß ʃin jorgen heūptman etzwas jnhett
daß jre der herrenň were (· deß er noch nit geʃtehe ·) wolt er ʃich der ge-
pūrde halten / vnd ʃo lang diß bewijʃu(n)g nit geʃchee / laijßen geʃcheen
waß recht jʃt / Dar gegen Sagt her anaʃtaʃius / vnangeʃehen deß
fürtragens / Beger er nach jnhalt / ʃiner jnlegűng / noch maijls vffholu(n)g
vnd nit von noiten jʃt wijther zü proberen / dan nach jnhalt der hern
verʃchribūng / aūch ware iʃt / do dijell jm jare xvc vnd xv ʃolich
gūt wolt erkaūffen vmb karlen von Sweden den jūngen / jʃt er komen
zü etlichen perʃon der kirchen / mit namen hern martin Būern vnd
hern johan wißenaū / ʃie gefragt als amptleūde der kirchen / ob daß
guͤt So etzʃwan Karlen von ʃweden der alt jngehat hab / jren Stijfft pen-
ʃion jerlich gebe / haben ʃije geʃagt ja / jß gebe vieer golt fl vnd
iß ʃij etzʃwan geweʃt v fl / dar vff hait er ʃolich gűter kaűfft
vmb den jūngen karlen von Sweden vnd dwijll er anaʃtaʃius jtzo
iij jar jm ampt geweʃt / mit namen vom xviij / vnd xix vnd
tzwentzigʃt(en) jar / hab er g(e)n(ann)t(en) dijeln zūm dickern maijll / dūrch ʃin thie-
ner angeʃücht vmb betzalūng jme zu thūne / jnen auch do hin be-
wegt vnd perʃonlich vor Capittel bracht / do er angezeigt hat eijn
glaūblich Copij deß kaūff brieffes / wie er daß gūt vmb karlen von
Sweden erkaūfft vngeūerlich vor lxxx fl / vnd angeʃehen ʃo-
lichen kaūffs haijt er dijell ʃich gewegert gen den herren / ʃie ʃollen vff
die vnderpfande gehen / der halber er anaʃtaʃius als geʃchickter / be-
ger noch wije vor begert jʃt / vnd Setzt alʃo zü recht / Dar gegenň
Ad ʃocios f(a)ct(u)m ʃagt jorg kranch als montpar / er laijß geʃcheen waß recht / lūtt
ʃiner vorigen antwort Setzt auch zü recht Ad ʃocios
Gelengt Jtem die ʃachen zwißen wornern jʃengreber / kelne[r]s philips
būsers vnd dan pfeffer henne / jʃt dürch ʃie beijde gelengt ad p(ro)xi(mu)m
vnd zü kūnfft philips būsers / vmb gūtlichs vertrags willen
Dienstag 17. September 1521
Hans Balduff genannt Wagner hat seinen Tag gefordert am nächsten Gerichtstag, um Henne Pfeffer auf seine Klage zu antworten. Das hat ihm Henne Pfeffer zugestanden.
Herr Anastasius Swartz sonst Fluß genannt, Amtmann der Herren zu Mariengreden in Mainz fordert gemäß der geschehen Verhandlung die Einziehung der Güter von Diel Schuhmacher, Schultheiß zu Sonnenberg. Darauf sagt Jorg Krang als Momber des genannten Diel: Er, Jorg, gestehe, dass Diel, sein Mandant, eine Kopie vom Gericht geliefert worden sei, mit einem Datum von vor mehr als hundert Jahren. Und die Einziehung wolle er nicht verwehren oder dagegen handeln. Aber wenn die Herren zu Mariengreden mit Menschen Gedächtnis anzeigen können, durch Urkunde, Siegel oder lebendige Zeugen, dass sein, Jorgs, Mandant etwas innehat, das den Herren ist – was er noch nicht gesteht – wolle er sich deswegen gebührend verhalten. Und bis dieser Beweis nicht erbracht ist, lasse er geschehen, was Recht ist. Dagegen sagt Herr Anastasius: Unangesehen des Vortrags fordert er gemäß dem Inhalt seiner Eingabe noch einmal die Einziehung. Und es ist nicht notwendig, weiter zu suchen als bis zum Inhalt der Verschreibung an die Herren. Es ist auch wahr, dass Diel im Jahr 1515 dieses Gut von Karl von Sweden dem Jungen kaufen wollte. Da ist er zu etlichen Personen der Kirche gekommen, nämlich Herrn Martin Bauer und Herr Johan Weisenau. Er hat sie als Amtleute der Kirche gefragt, ob einst Karl von Sweden der Alte dieses Gut innehatte, das ihrem Stift eine jährliche Pension gebe. Da haben sie ja gesagt, es gebe 4 Goldgulden und es seien einst 5 Gulden gewesen. Darauf hat er diese Güter vom jungen Karl von Sweden gekauft. Und weil er, Anastasius, jetzt 3 Jahre im Amt war, nämlich 1518, 1519 und 1520, habe er den genannten Diel oft durch seinen Diener gebeten, ihm die Bezahlung zu leisten, ihn auch dorthin bewegt und persönlich vor das Kapitel gebracht. Als er ihm eine glaubhafte Kopie des Kaufbriefes brachte, wie er das Gut von Karl von Sweden gekauft hat für ungefähr 80 Gulden. Angesichts des Kaufs hat er, Diel, sich geweigert gegenüber den Herren; sie sollten an die Pfänder gehen. Deswegen fordert er, Anastasius, als Vertreter. Das legt er dem Gericht vor. Dagegen sagt Jorg Krang als Momber: Er lasse geschehen, was Recht ist, gemäß seiner vorherigen Antwort. Er legt es auch dem Gericht vor. An das Vollgericht verwiesen.
Die Sache zwischen Werner Jsengreber, dem Keller von Philipp Buser und Henne Pfeffer ist auf beider Seiten Wunsch verschoben worden bis zum nächsten Gerichtstag, um einen gütlichen Vergleich zu finden.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 048, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-048/pagination/17/ (Abgerufen am 28.11.2024)