Thijs admar Jtem Thijs hadamar haijt heūde / drūbeins philipʃen gantz ʃin
Merglin jʃen- frijhe ledig geʃtalt deß kriegs / vnd zu geʃagt nit ferners ane jne
nachs dochter fūrter zü erʃūchen vnd vertzijgt vnd begibt ʃich aller ferner rechtfer
tigūng / vnd verhofft fūrter darūmb / daß g(e)n(ann)ter philips als kūn
de jme ʃoll nachgelaijßen werden zūr verhorū(n)g / Setzt ʃolichs zü R(ech)t
Dar gegen ʃag(en) leonhart fluͤcke vnd jeckel lūpi / als formonder
deß meijdlins / So ʃich Thijs offentlichen vor gericht verzūgt vnd be-
gibt kein ferner rechtfertigu(n)g gegen drūbins philipʃen vortzū
nemen diß kriegs halber / So wollen ʃije ʃolich zügknuß zu laijß(e)n
mit fūrbehalt jrer fragstūcke vnd jnredde / begern fūrt(er) deß-
halber / der ʃelbig(en) kūnd abʃchrijfft / auch alles handels weß vonň
Thijʃen gehandelt jʃt / Dar vff ʃagt Thijs hadmar / So jme
dūrch leonhart flūcken der gezug philips zu gelaijßen wirt / So
bitt er daß der ʃelbig zūge vff die artickell vor jn der clag bene(n)t
eijgentlichen befragt werde / vnd ʃūnderlich vff den artickel ʃin wiß
ens nit zu verhalten / ob nit daß firtel wingarts jm gerūße ge-
legen von ʃin philipʃen vatter vff mergen ererbt vnd komen ʃij /
vnd nach verhoru(n)g begert er der zugen abʃchrijfft
Mathis dietze Jtem mathis dietze vnser buͤttel spricht zū dūrch joiʃt ʃche
Hanß becker rernň ʃin reddener hanß beckern von Stephanshūʃen vnd ʃagt
wie er dietzhe hab muͤßen vßricht(en) vnd betzalen vɉ alb mitʃampt
dem Coʃten wolff Steij(n)metzen von groißen winternheijm welch(e)
betzalūng dan dißer verclagt / von wegen diß clegers ʃweher
jeckel ʃterre gebūrt vßtzüricht(en) / bit jnen antzuhalt(en) vmb betzal(un)g
Dar vff hanß becker ʃagt / er geʃte der clag nit / Dar gegenň
zūgt ʃich dietze vff bewijʃūng
Helfferich wirt Jtem peter lichtʃchijdt ʃagt dūrch joiʃten / So ʃich vergangen(er)
peter lichtʃchidt zijth he[l]fferich der wirth hab bewiʃūng vnderʃtanden zü brengen
jnhalt ʃiner clage / vnd jme helfferichen ʃin tag deß recht(en) zu ge-
laißen vnd ʃolich zijth vergang(en) vnd lang verʃchienen vnd helfferich
kein bewijʃung nit volnforet / So bit peter lichtʃchijdt ʃich von der
clagen zü abʃolūerenň / mit ablegu(n)g coʃt(en) vnd ʃchat(en) / vnd ʃetzt zu r(ech)t
vnd wo ʃolich abʃolucion geʃchee / wijll pet(er) lichtʃchijdt g(e)n(ann)t(en) helfferich(e)n
rechtens nit vor ʃin / vnd bit vmb vrteijll Dar gegen bit helfferich
jme zu offen den erʃt(en) zūʃprūche vnd alda zü verhoren weß dar jnne
verfaßt / vnd jʃt daß gerichts būche geleʃen worden / vnd off jnbracht
clage So helfferich zūr Kannen gegen peter Lichtʃchiden gethan / darűff
lichtʃchijdt dūrch nit geʃtene den krieg beūʃtiget / doch mit vorbe
halt / weß helfferich bewijßen kūnd vortzūtragen / ʃagt helfferich daß
die ʃchūlt entstanden ʃij von hanß Ringken kindern wegen vnd eijnß
ackers halber vff dem berg / geűor geleg(en) jm helfferichen ʃelbʃt
welchen acker dan nach vermoge eijnß kūts helfferich
Theis Hadamar hat heute Philipp Drubein ganz frei und ledig gesprochen von dem Rechtsstreit und versprochen, nichts weiter von ihm zu fordern. Und er verzichtet auf alle weitere Rechtfertigung und hofft weiter, dass der genannte Philipp als Zeuge ihm erlassen werden soll. Das legt er dem Gericht vor. Dagegen sagen Lenhard Fluck und Jeckel Lupeis als Vormünder des Mädchens Merge Ysenach: Wenn Theis öffentlich vor Gericht verzichtet und erklärt, keine weitere Rechtfertigung gegen Philipp Drubein vorzunehmen wegen des Rechtsstreits, so wollen sie dieses Zeugnis zulassen unter Vorbehalt ihrer Fragen und Eingabe. Sie fordern weiter von der Zeugenaussage eine Abschrift und ebenso von der gesamten Verhandlung, was Theis bisher verhandelt hat. Darauf sagt Theis Hadamar: Wenn ihm durch Lenhard Fluck der Zeuge Philipp zugelassen wird, so bittet er, dass der genannte Zeuge auf die in der Klage benannten Artikel befragt werden, insbesondere auf den Artikel, sein Wissen nicht vorzuenthalten, ob nicht eine Viertel Weingarten im Geruße gelegen von seinem, Philipps Vater, auf Merge vererbt und gekommen sei. Und nach dem Verhör begehrt er eine Abschrift der Zeugenaussage.
Mathis Dietz, unser Büttel, klagt Hans Becker von Stephanshausen durch seinen Redner Jost Scherer an und sagt: Er, Dietz, habe 5 ½ Albus mitsamt den Kosten an Wolf, Steinmetz von Groß-Winternheim bezahlen müssen. Diese Bezahlung hätte eigentlich dem Beklagten gebührt wegen dem Schwager des Klägers, Jeckel Stern, zu zahlen. Er bittet ihn zur Bezahlung anzuhalten. Darauf sagt Hans Becker: Er gestehe die Klage nicht. Dagegen beruft sich Dietz auf Beweise.
Peter Lichtschid sagt durch Jost [Scherer]: In vergangener Zeit habe Helffrich der Wirt sich darauf berufen, Beweise beizubringen gemäß seiner Klage. Und Helffrich wurden seine Gerichtstage zugestanden. Solche Zeit ist lange vergangen und Helffrich hat keinen Beweis geführt. Daher bittet Peter Lichtschid, ihn von der Klage freizusprechen mit der Erstattung der Kosten und des Schadens. Das legt er dem Gericht vor. Und wenn der Freispruch geschehe, dann will Peter Lichtscheid dem genannten Helffrich nicht mehr vor Gericht stehen. Und er bittet um ein Urteil. Dagegen bittet Helffrich, ihm die erste Klage zu öffnen und zu hören, was darin verfasst ist. Und das Gerichtsbuch ist vorgelesen worden. Und es wurde vorgetragen die Klage, die Helffrich zur Kanne gegen Peter Lichtschid getan hat. Da hatte Lichtschid den Rechtsstreit befestigt, indem er nicht gestand, doch mit dem Vorbehalt, was Helffrich beweise durch Zeugenvortrag. Da sagte Helffrich: Dass die Schuld entstanden sei von den Kindern von Hans Rink her, von einem Acker, der auf dem Berg gelegen sei, neben ihm, Helffrich selbst. Diesen Acker habe Helffrich durch einen Tausch
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 048v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-048v/pagination/29/ (Abgerufen am 27.10.2024)