montpar Jtem Balthasar von blidenʃtaidt hat montpar gemacht
joiʃt ʃcherern / zu handeln / walten / ʃchalten / thun vnd laijßen weß
er jnne richs gericht zü ʃchicken haijt vnd beʃūnder geg(en) lore(n)tz kanckern
Dinstags nach aller heilgen tag Anno
dominj xvc vnd xxj 1521 [a]
vernoijtbot Jtem dūwermanß peter zü kemden / hat ʃich dūrch ʃinen dinʃt
knaben laijßen vernoijtbotten gegen hanßman Schūgmechernň
1 h Jtem 1 h margred Setlerin ex(par)te philips boßen vff peter fieln
vff iɉ echtmaijß winß jerlichen gehandreichter gūlde
1 h Jdem vts(upra) j hlr vff hanß Schmidden vff iɉ fl et pignūs
probʃt jm Saijll Jtem her jacob drapp probʃt jm ʃaijll Spricht zü Endreʃen von
Endres rotenb(er)g rotenberg / Sagt der ʃij jme ʃchűldig vmb x jare verʃeße ye-
deß jare xviij ß von eijnem hūʃch jn der altengaßen do er En-
dres jtzo jnne wonň / begert betzalūng vnd vßrichűng / Dar
vff begert endres ʃchūp ad proxi(mu)m · habet vt jūris
Jdem thūt 1 h vor xviij ß et pign(us) vff g(e)n(ann)t(en) Endreßen
Jtem Thijs hadmar
Thijs hadmar Jtem leonhart flūcke von wegen jʃennachs merglin begert
jʃennachs mer- abʃchrijfft vnd Copij der ʃchūldigűng ʃo thijs hadmar vff drū
gelin bins philipʃen als vmb kūnd ʃchuldigu(n)g gethan haijt jʃt jme
vergűnʃtet zugeʃagt vnd nachgelaijßen Salūo precio ʃcriptor(is)
pfeffer henne Jtem hanß wagener g(e)n(ann)t baldūff / haijt jnne antworts
hanß wagener wijse / vff pfeffer henne vermeijnt clage / ʃchrijfftlich jnleget wije
nachfolgt / Vff jnbracht clage / So pfeffer henne vor eūch den Ern-
veʃten / Erʃamen wijʃen Schult(heiß) vnd Scheffen deß heijlgen Rijchs gericht zū
jngelnheijm vorbracht gegen hanß wagenern / Sagt g(e)n(ann)ter hanß jn vß-
tzogks wijʃe / das er vff die ʃelbig jnbracht Clage zū antwort(en) nit ʃchūl-
dig / noch aūch den krieg zü beūʃten nit bűndig / vrʃach der onformlich
en jnforűng ʃolicher clagen / wan jm recht(en) nit zűleßig / eijn pinlich clag
bijm eijde fūrtzūbrengen / noch antwort zu begeren deß vffs recht getzo-
gen / Dar zū jnbracht artickel ʃolicher clagen eijnander widderwirtig zūm
teijll die ʃelbigen būrgerlich geʃatzt vnd zūm andern teijll pinlich / welch
doch beijde jn eijner clage nit vorzűdragen ʃinth / nach zü gelaijßen wer-
den konden / dar zū die peticion ʃolicher clage geʃetzt vff eijn offentlichen
widderrūff / etlicher ʃchmehe die ym pfeffer henne geʃcheen ʃin ʃolten
Aūch coʃten vnd ʃchaten ʃo dar vff gangen vnd vom zū kūnfftigen
proteʃtert vnd begert So nū jm recht(en) verʃehen / daß jn pinlichen cla-
gen / wo die nit burgerlich fūrgetragen / gebűrt ʃich nit / Coʃten noch ʃcha-
den zü fordern deß zūm rechten getzogen / Bitt vnd begert hanß wagener
[a] Die Jahreszahl »1521« ist von anderer Hand und mit anderem Stift geschrieben.
Balthasar von Bleidenstadt hat Jost Scherer zu seinem Momber gemacht zu handeln, walten, schalten, tun und lassen, was immer er im Reichsgericht zu tun hat und insbesondere gegen Lorentz Kancker.
Dienstag 5. November 1521
Peter Duherman zu Kempten hat sich durch seinen Dienstknaben wegen Not entschuldigen lassen gegenüber Hansman Schuhmacher.
1. Klage Margret Setler für Philipp Boos gegen Peter Fiel wegen 1 ½ Echtmaß Wein jährlich in die Hand zu reichende Gülte.
1. Klage wie oben gegen Hans Schmied auf 1 ½ Gulden und die Pfänder.
Herr Jacob Drapp, Propst im Sal, klagt Endres [Frank] von Rotenberg an und sagt: Er sei ihm schuldig 10 Jahre lang ausstehende Miete, jährlich 18 Schilling von einem Haus in der Alten Gasse, in dem Endres jetzt wohnt. Er fordert die Bezahlung. Darauf fordert Endres Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag. Hat er, wie es Recht ist.
Derselbe erhebt die 1. Klage wegen 18 Schilling und auf die Pfänder gegen genannten Endres.
Lenhard Fluck fordert für Merge Ysenach eine Abschrift und Kopie der Beschuldigung, die Theis Hadamar gegen Philipp Drubein als Zeuge getan hat. Es ist ihm vergönnt, zugesagt und zugestanden worden gegen Übernahme der Schreiberkosten.
Hans Wagner genannt Balduff hat eine Antwort auf Henne Pfeffers vermeintliche Klage schriftlich vorgelegt wie folgt: Auf die eingebrachte Klage, die Henne Pfeffer vor Euch, den ehrenwerten, ehrsamen, weisen Schultheiß und Schöffen des heiligen Reichsgerichts zu Ingelheim vorgebracht hat gegen Hans Wagner sagt genannter Hans im Auszug: Dass er auf die eingebrachte Klage zu antworten nicht schuldig, noch den Rechtsstreit zu befestigen bereit sei, weil die Klage ohne Form getan sei und es vor Gericht nicht zulässig, eine peinliche Klage mit Eid vorzubringen, noch Antwort zu fordern. Deswegen beruft er sich auf das Recht. Dazu sind die eingebrachten Artikel solcher Klage untereinander widersprüchlich, zum Teil werden die selben auf bürgerliches Recht, zum anderen Teil auf peinliches Recht getan, welche doch nicht beide in einer Klage vorzutragen sind noch zugelassen werden können. Dazu die Petition solcher Klage auf einen öffentlichen Widerruf etlicher Schmähworte, die ihm, Henne Pfeffer, geschehen sein sollten, auch Kosten und Schaden daraus entstanden, darauf zukünftig protestiert und gefordert. Es ist nun durch das Recht bestimmt, dass in peinlichen Klagen, wenn die nicht nach bürgerlichem Recht vorgetragen werden, es sich nicht gebührt, Kosten oder Schaden zu fordern, wenn man vor Gericht zieht. Es bittet und fordert Hans Wagner
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 049v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-049v/pagination/26/ (Abgerufen am 29.11.2024)