peter loher Jtem peter lower haijt eijn clage jn ʃchrifft(en) wollen thūne gegen
niclaus ʃchnider vnd widder niclaus ʃchnidernň vnd zu vor vnd Eher die clage
geoffent jʃt worden / haben beijde parthien dūrch bitt vnd bege-
re / die ʃachen ane vnʃern amptman vnd ane die Scheffenň
vnd hern deß gerichts geʃtelt ʃije darūmb grūntlich zü vertrag(en)
vnd ane nű(m)mer gericht mehe zu komen / Solichs haijt der Schūl
non Reco(n)ūenire teis verbott von wegen vnʃers gnedigʃt(en) hern pfaltzgraūen / daß
ʃolichs gehalt(en) werde
Gelengt Jtem die ʃachen zwißen Cristman von gentzingen vnd jeckel
klehen jʃt gelengt ad proxi(mu)m p(ro)pter def(e)ct(u)m procurator(is) etc
probʃt jm Saijle c(ontra) Jtem her jacob drap probʃt jm Saijle / durch joiʃt Scherern
Endres(e)n von rote(n)b(er)g Spricht zū Endreʃen von Rotenbergk / Sagt wije daß er Endres
von wegen ʃines forefarends vnd ʃin ʃelbʃt ʃchūldig ʃij / neūnd jare
lang / alle jare xviij ß hlr / vff vnderpfanden / lūt vnd
jnhalt etlicher buͤcher vnd regiʃter ʃo hinter dem Erbarn gericht li-
gen / bit jnen antzuͤhalten betzalūng zü thūn mit ablegūng coʃt(en)
vnd ʃchatenň / Dar vff endres erkent dem propʃt vj alb vff
rechenū(n)g / die er jme buͤttig zu geben von ʃtūnd ane von eijne(m)
felde / daʃʃelbig felt do mit vffgeʃagt haben / vnd ʃagt fūrter er
geʃte dem probʃt vom hűʃch nichts / Dar gegen der probʃt red-
den ließ / er ʃij jnhalt deß erkentenūß lūt ʃijner clage nit beʃettiget
wijll doch nemlich diß erkentenūß angeno(mme)n haben / vnd ʃo der ver-
clagt nit wijther geʃteth erbeüt ʃich der probʃt zemlicher bewijʃű(n)g
vnd begert ʃin tag dar zü / dar vff jme der Schūlth(eiß) ʃin tag hait
geben wie recht / Solichs haijt der probʃt verbott / vnd wijll die
regiʃter ʃo hinterm gericht lijgen jn crafft der bewijʃűng jnge-
legt haben
Erf(olg)t jn crafft • p • b • Jtem joiʃt Scherer als montpar der jūngfraūwen zü Engelntal
haijt jn Crafft erfolgt Bernhart bendern vor viiɉ fl ij alb heū[pt]
gelts vnd ʃin furterpfand beredt vnd būttel erleűbt etc jst von g(e)n(ann)-
tem joiʃten ex(par)te d(omi)nar(um) p(re)dictar(um) verbott
mathis ketgen Jtem mathis ketgen dūrch joiʃt ʃcherern Sagt wie helfferich
helfferich wirth der wijrth / ʃije lang hab vff gehalt(en) ane gericht / vnd nit bewißt
bit darūmb ʃich ledig von jme zü erkennen • S(e)n(tent)ia Erkent der
Scheffen die g(e)n(ann)t fraūwe / ketgen / diß maijls von helfferich deßs
wijrths clage ledig / Solichs hat mathis ketgen verbott
Erkent Jtem peter leijendecker erkent dem probʃt jm Saijle ij fl mi(n)(us)
v ß hlr jn monatsfrijʃt zü geben • vnd jʃt g(e)n(ann)ts peters arbeit vor-
hin abgerechent
erf(olg)t Jtem hanß von drijdorff erf(olg)t hanʃen von nidern vßigheijm
vor xvj alb vff jnredde
erf(olg)t Jtem margred Setlern ex(par)te nobiliʃte ʃūe ex Erfolgt Cleʃe
baʃeman vor x alb vff jnredde
Peter Loher hat eine schriftliche Klage einreichen wollen gegen Nicolaus Schneider; und bevor und ehe die Klage eröffnet worden ist, haben beide Parteien auf Bitte und Aufforderung hin die Streitsache dem Amtmann und den Schöffen und Herren des Gerichts anheimgestellt, sie darin gründlich zu vertragen und damit nicht mehr an das Gericht zu kommen. Das hat der Schultheiß für unseren gnädigsten Herrn den Pfalzgrafen festgehalten, dass solches gehalten werde.
Die Streitsache zwischen Cristman von Gensingen und Jeckel Klee ist verschoben worden bis zum nächsten Gerichtstag, weil ein Prokurator fehlte.
Henn Jacob Drap, Probst im Sal, klagt durch Jost Scherer Endres von Rotenberg an und sagt: Dass er, Endres, von seinen Vorfahren und von ihm selbst her schuldig sei 9 Jahre lang jährlich 18 Schilling Heller auf die Pfänder, gemäß etlicher Bücher und Register, die dem ehrbaren Gericht vorliegen. Er bittet, jenen anzuhalten, Bezahlung zu leisten mit Erstattung der Kosten und des Schadens. Darauf erkennt Endres dem Probst 6 Albus gegen Rechnung an und bietet an, die von der Stunde an von einem Feld zu geben. Dasselbe Feld hat er damit aufgesagt. Und er sagt, weiter gestehe er dem Probst vom Haus nichts. Dagegen ließ der Probst reden: Der Inhalt des Geständnisses sei nicht gemäß seiner Klage geschehen. Er will aber das Geständnis annehmen. Und wenn der Beklagte nichts weiter gesteht, bietet der Probst angemessenen Beweis an und fordert seinen Gerichtstag hierfür. Darauf hat ihm der Schultheiß seinen Termin gegeben, wie es Recht ist. Das hat der Probst festgehalten und er will die Register, die beim Gericht liegen, als Beweismittel vorgelegt haben.
Jost Scherer als Momber der Nonnen zu Engelthal hat seinen Anspruch eingeklagt gegen Bernhard Bender wegen 7 ½ Gulden 2 Albus Klagesumme und seine weiteren Pfänder benannt und Büttel erlaubt usw. Das ist dem genannten Jost für seine Herrinnen festgehalten worden.
Ketgin Mathis sagt durch Jost Scherer: Dass Helffrich der Wirt sie lange Zeit hingehalten habe vor Gericht und keinen Beweis gebracht. Sie bittet darum, sie freizusprechen. Urteil: Die Schöffen sprechen die genannte Frau Ketgen diese Mal von der Klage Helffrichs des Wirts frei. Das hat Ketgin Mathis festhalten lassen.
Peter Leiendecker erkennt an, dem Probst im Sal 2 Gulden weniger 5 Schilling Heller binnen eines Monats zu zahlen. Und die Arbeit des genannten Peter ist bereits abgerechnet.
Hans von Driedorf verklagt Hans von Niederissigheim auf 16 Albus auf Gegenrede.
Margret Setler für ihren edlen Herrn verklagt Clese Baßman auf 10 Gulden auf Gegenrede.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 051v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-051v/pagination/7/ (Abgerufen am 29.11.2024)