philips brant Jtem henne lower von Elūil als montpar philips brant-
Stephan Schüg(mecher) den begert dūrch joiʃt ʃcherern die kūnde zü offen gegen Ste-
pfan Schūgmechern / vnd nach der eroffenu(n)g haijt henne lo-
wer abʃchrijfft begert der zugen ʃage / vnd die ʃelbig jre ʃage
verbott / vnd hat Stephan auch jngelegt eijn kūndbrieffe vom
gericht zü ober hilberßheijm vßgangen / vnd den ʃelbig(en) begertt
zu leʃenň / lūdet alʃo / Ane die Ernūesten jūnghern deß gerichts
ober jngelnheijm zü jren handen kūntʃchafft der warheijt deß ge-
richts zü ober hilberßheim / Jnne dem jare xvc xv jʃt erʃchie-
nen Stephan Schugmecher von Schijerstein gegen vnd widder Clein
henne von wegen philips branden Schūlt(heiß) zü gůgenheijm / die ʃelbig
zijth vor vnß Schult(heiß) vnd ʃcheffen deß gerichts zu ober hilberßheijm
vmb etlich ʃchűlt vor Speltze / jnhalt eijnß verʃiegelt(en) brieffes etlichs
gelts lūtt diß brieffes / das jm cleijnhen nit geʃtanden hait mit vnder-
dingen / das er hat geʃagt(en) / er hab philipʃen gelt geben / nemlich v fl
vnd iiij fl [!] / vnd weß vff den brieff gezeichent ʃij daß jm Stephan
cleinhen nit geʃtanden habe / do hab gemelte cleinhen begert(en) mit g(e)n(ann)tem
philipʃen zu rechen zu gūgenheijm / do hat ʃtephan geʃagt / er woll philip-
ʃen vermogen dar zü brengen jn xiiij tagen mit jme zu rechen / wan
daß geʃche ʃoll fűrter geʃcheen waß recht ʃij / jʃt der dijckg(e)n(ann)t philips vß-
blieben / vnd geʃchickt(en) den g(e)n(ann)t(en) Stephan ʃinen montpar widderūmb ge-
ʃchickt gein hilberßheim vor gericht vnd ein eijn zettel bracht vnd geʃagt
Er ʃij bürger zü mentze worden / So wijß jch Schultheis woll / das mijn
gnediger herre von mentze fintʃchafft hab / So wijß jch aūch woll daß
er hab zü ʃchaffen mit jūngher hanß getten vnd ʃins lijbs jn ʃorgen ʃij /
das ʃij die vrʃach das er nit komen kűnde / vnd beger das clein hen zu
jme gein mentze komme / das hait er nit woln thūn vß der vrʃach / daß
eijn vrteil gangen vnd geʃprochen / das sije zü gūgenheijm mit eijn ander
rechen ʃollen jm nit ʃchūldig ʃij nach zu zijegen / Sin montpar philips(e)n
aüch wißen laißen / das er gein gūgenheijm oder gein hilberßheim ko-
men ʃoll / vnd rechen ʃollen wije vor ʃteth / ʃol aber geʃcheen waß recht
ʃij / Do alʃolichs alles nit geʃcheen jʃt / haijt der g(e)n(ann)t(e) Clein hen von jm
gefragt(en) zu ober hilberßheijm vor Schult(heiß) vnd ʃcheff(en) mit recht begert
zü beʃcheiden vnd verdrūtt(en) / vnd bit das Erbar gericht darūmb zū
erkennen ledig erkant werden coʃtens vnd ʃchatens / Do hat Schult(heiß)
vnd ʃcheff(en) mit recht gewiʃt(en) Clein hen philips brandt(en) erlangten
habe / dar vff gegang(en) Coʃten vnd ʃchaten / vnd ʃo wije Schūltheis vnd
ʃcheff(en) zu ober hilberßheijm eijgen jngeʃiegel nit han / haben wijr gebe-
ten den Erbarn Růp ʃchnidern Schult(heiß) / daß er ʃin eijgen jngeʃiegel
vff dißen brieff gedrūckt haitt / das jch růp ʃchult(heiß) von flißiger
bede wegen gedan han / doch mir vnd mijn erben one ʃchaten Datūm
Anno d(omi)ni millesimo qui(n)genteʃimo xxo s(ecund)a p(ost) Eʃto michi / vnd
nach der verleʃűng hait philips branden montpar begert deß
Henne Loher von Eltville als Momber von Philipp Brand fordert durch Jost Scherer die Beweise zu öffnen gegen Stephan Schuhmacher. Und nach der Eröffnung hat Henne Loher eine Abschrift der Zeugenaussage gefordert und diese Aussage festhalten lassen. Und Stephan hat auch eine Kundschaftsurkunde des Gerichts zu Ober-Hilbersheim vorgelegt und hat gefordert, diese vorzulesen. Sie lautet folgender Maßen: An die ehrenwerten Junkern des Gerichts Ober-Ingelheim zu ihren Händen eine Kundschaft der Wahrheit des Gerichts zu Ober-Hilbersheim. Im Jahr 1515 ist erschienen Stephan Schuhmacher von Schierstein gegen Hen Klein für Philipp Brand, Schultheiß zu Jugenheim, vor unser, des Schultheißen und der Schöffen, Gericht zu Ober-Hilbersheim wegen etlicher Schulden wegen Spelz gemäß einer versiegelten Urkunde über etliches an Geld, laut dieser Urkunde. Das hat Hen Klein nicht gestanden. Er hat gesagt, er habe Philipp Geld gegeben, nämlich 5 Gulden und 4 Gulden. Was in dem Brief verzeichnet ist, hat Hen Klein dem Stephan nicht gestanden. Da habe der genannte Hen Klein gefordert mit dem genannten Philipp zu Jugenheim abzurechnen. Da hat Stephan gesagt, er wolle Philipp dazu bringen, in 14 Tagen mit ihm abzurechnen. Wenn das geschehe, dann soll weiter geschehen, was Recht ist. Da ist der genannte Philipp weggeblieben. Und er schickte den genannten Stephan, seinen Momber wieder nach [Ober-]Hilbersheim vor das Gericht und brachte einen Zettel und sagte, er sei Bürger zu Mainz geworden. So weiß ich Schultheiß wohl, dass mein gnädiger Herr von Mainz Feindschaft habe. So weiß ich auch wohl, dass er Streit habe mit Junker Hans Gotz und er sorge sich um sein Leibeswohl. Das sei der Grund dafür, dass er nicht kommen konnte. Und er forderte, dass Hen Klein zu ihm nach Mainz kommt. Das hat er nicht tun wollen, weil ein Urteil ergangen und gesprochen worden sei, dass sie zu Jugenheim miteinander abrechnen sollten. Und er sei nicht schuldig ihm nachzuziehen. Sein Momber Philipp hat auch wissen lassen, dass er nach Jugenheim oder nach [Ober-]Hilbersheim kommen und abrechnen soll, wie hier steht, es soll geschehen, was Recht ist. Da solches alles nicht geschehen ist, hat der genannte Hen Klein von Schultheiß und Schöffen zu Ober-Hilbersheim einen Bescheid gegenüber dem Angeklagten gefordert und das ehrbare Gericht darum gebeten, freigesprochen zu werden von Kosten und Schaden. Da haben Schultheiß und Schöffen geurteilt, dass Hen Klein seinen Anspruch eingeklagt habe mit den daraus entstandenen Kosten und dem Schaden. Und da wir, Schultheiß und Schöffen zu Ober-Hilbersheim ein Siegel nicht haben, haben wir den ehrbaren Rup Schneider, Schultheiß gebeten, dass er sei eigenes Siegel auf diese Urkunde druckt. Das habe ich Rup, Schultheiß auf die fleißige Bitte hin getan, doch ohne dass dies mir und meinen Erben schade. Geschehen 20. Februar 1520. Und nach der Verlesung hat der Momber von Philipp Brand von
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 055, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-055/pagination/5/?L=0&cHash=3d8e5e6d73d6c636df048bc03cab6cf8 (Abgerufen am 29.11.2024)