Dar vff zü beʃlūß Sagt der beclagt vff den erʃt(en) pūntt der iiii
wochen halber Setz er auch zu Recht / vnd zūm andern deßs
jʃens halber Sagt er bewijß der Cleger vor wijnnacht(en) geʃcheen ʃij
Geʃchee waß Recht / vnd wollen beijde parthien laßen farenň
die ix alb iij d jn der burgʃchafft Ad ʃocios
joiʃt von Sieg(en) Zwijßen joiʃten von Siegen als cleger eijnß / vnd hanß
Schmidden beclagt(en) andernteijls / nach Clage / antwortt / beij-
derteijll fūrbrengen vnd rechtʃetzen Spricht der Scheffen zu recht
Daß hanß Schmidt der beclagt vßricht(en) vnd betzalen ʃoll / joiʃ-
ten von Siegen dem cleger j fl xv alb mi(n)(us) iij hlr lijdlone
S(e)n(tent)ia Solich vrteil haijt joiʃt von Siegen verbott
Zum andern betreffen daß jʃenň etc Spricht der Scheffenň
zü recht / wijll der cleger / bewijʃen daß die rechenu(n)g vor wijn-
Hanß Schmidt nachten geʃcheen ʃoll gehort werden / er thū das oder nit / Soll
fūrter geʃchen ʃo vijll recht / hijer vff der cleger begert ʃin
tag zūr bewijʃűng / Sin jm geben tag deß rechtenň
Jtem hanß von drijdorff Brengt vor vnd ʃagt / er hab etlich
hanß drijdorff gelt nemlich xx alb gekommert vff her Simon Zorne ʃeligenň
Dieln gredtgin vßʃtendig ʃchūlt / jn welch ʃchült ʃich her jacob Saijlwechter jnne
kaūffs wijʃe geʃchickt vmd jme hanʃen anheijßig worden / nū
hab dijeln gredtgin ʃolich gelt hintern richter gelagt Begert ʃich
drijdorff zü beʃcheijden / wie er fūrter dar zu thun ʃoll mit Recht
Dijeln gredtgen Jtem Dijeln gretgen brengt jn Recht vor dūrch leonhart flūckenň
hanß drijdorff vnd ʃagt wije daßs hanß dridorff dūrch erleubūng deß Schūlteis eijn
kommer gethan vff jre gredtgen / widder vnd zū gegen hern jacob
ʃalwechternň etlicher vermeijnter ʃchūlt halber / So her Simon Zorne
jme drijdorffen ʃchuldig ʃolt ʃin / Sagt gredgen ʃije ʃtehe hije als
gehorʃam / vnd ʃij ʃchüldig her jacob Salwechtern eijn fl vij alb
vor etlich farnhabe vmb jne her jacoben erkaūfft / vnd ʃij vrbűt-
tig nach vermogen gethan kommers vor gericht / jme hanʃen ʃo-
lichs zū zūʃtellenň / So ferne er hanß ʃolichs mit Recht / gegen her
jacoben / So er daß erfűrdert mit Recht vortedingen woll / vnd bitt
gredtgin deß halber eūch die Richter / ʃolich jre erbietenūß gnūg-
ʃam zü erkennen / vnd daß hanß drijdorff ʃchüldig ʃij ʃolichs antzū-
nemen / oder vom kommer abzūʃtene / Setzt ʃolichs zü Recht / mit
ablegūng coʃt(en) vnd ʃchatenň / Dar vff sagt hanß drijdorff er
sij lenhart(en) nit ʃchüldig zu antworten / der halb er gredtgin vnd
nit lenhart(en) zü geʃprochen / Stelt ʃolichs zü Recht
Anna vxor pe- Jtem Anna peter Reʃers hūʃchfr(au) zü oʃterich begert jre
ter reʃers / daß bůch die beʃatzüng jm gerichts bůche wije ʃich Gotzenhenne vnd anna
offenenň ʃin huʃchfr(au) haben beʃatzt / Solichs geʃücht verleʃen vnd geʃcheen
Darauf sagt zum Abschluss der Beklagte auf den ersten Punkt wegen der 4 Wochen, das legt er auch dem Gericht vor. Zum anderen wegen des Eisens sagt er, beweise der Kläger, dass es vor Weihnachten geschehen sei, so geschehe was Recht ist. Und beide Seiten wollen die 9 Albus 3 Denar in der Bürgschaft fallen lassen. An das Vollgericht.
Zwischen Jost von Siegen als Kläger auf der einen und Hans Schmied als Beklagtem auf der anderen Seite. Nach Klage, Antwort, beiderseitigen Vorbringungen und Rechtsetzungen sprechen die Schöffen als Recht: Dass Hans Schmied der Beklagte Jost von Siegen dem Kläger 1 Gulden 15 Albus weniger 3 Heller als Arbeitslohn ausrichten und bezahlen soll. Das Urteil hat Jost von Siegen festhalten lassen. Zum anderen betreffend das Eisen usw. sprechen die Schöffen als Recht: Will der Kläger beweisen, dass die Rechnung vor Weihnachten geschehen sei, so soll das gehört werden. Er tue das oder nicht, es geschehe weiter, wie es Recht ist. Hierauf fordert der Kläger seinen Tag für den Beweis. Er wurde ihm gegeben gemäß dem Recht.
Hans von Driedorf bringt eine Klage vor und sagt: Er habe etliches an Geld, nämlich 20 Albus, gepfändet, die von dem verstorbenen Herrn Simon Zorn ausstanden. Diese Schulden habe Herr Jacob Salwächter in Form eines Kaufes übernommen und ihm zugesprochen. Nun hat Gretgen Diel das Geld beim Richter hinterlegt. Driedorf begehrt einen Bescheid, wie er weiter darin handeln soll vor Gericht. Gretgen Diel bringt vor Gericht vor durch Lenhard Fluck und sagt: Dass Hans Driedorf durch Erlaubnis des Schultheißen von ihr, Gretgen, gepfändet habe wegen einer vermeintlichen Schuld gegenüber Herrn Jacob Salwächter, die Herr Simon Zorn ihm, Driedorf, schuldig sei. Sagt Gretgen: Sie stehe hier und sei gehorsam. Und sie sei Herrn Jacob Salwächter 1 Gulden 7 Albus schuldig von etlicher Fahrhabe, die sie von Herrn Jacob gekauft habe. Und sie sei bereit nach geschehener Pfändung vor Gericht, diese Hans zuzustellen, wenn er, Hans, dies vor Gericht von Herrn Jacob gewonnen habe. Wenn er das vor Gericht verhandeln will. Und deshalb bittet Gretgen Euch, die Richter, ihr Anbieten als hinreichend anzuerkennen und dass Hans Driedorf schuldig sei, das anzunehmen und von der Pfändung abzustehen. Das legt sie dem Gericht vor mit Erstattung der Kosten und des Schadens. Darauf sagt Hans Driedorf: Er sei Lenhart nicht schuldig zu antworten, weil er Gretgen und nicht Lenhart angeklagt habe. Er legt das dem Gericht vor.
Anna, die Ehefrau von Peter Reser zu Oestrich, fordert die Einsetzung im Gerichtsbuch zu öffnen, was Henne Gotz und Anna, seine Frau festgesetzt haben. Es wurde gesucht und verlesen; und es geschah
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 065v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-065v/pagination/24/?L=0&cHash=c57253c48063de1c622495c79d3acbf8 (Abgerufen am 22.11.2024)