dinʃtags nach lūcie Anno etc tercio / vnd als diß beʃatzu(n)g verleʃenň
wart / haijt Anna die dochter Irichs jm gijfft būche verbott
Anna jtz g(en)ann)t c(ontra) Jtem Anna Götzenhens ʃelig(en) / dochter jtzo jʃt peter reʃers hūʃchfr(au)
Gotzen petern zū oʃterich / erʃchint nach jnhalt deß būchs jetzo verleʃen / vnd verhofft
vnd pet(er) mūʃern ·) ʃo ʃich claͤrlich erfindt jm bůche / daß ʃije mit beijder nemlich vatter
vnd mūtter vor eijn kinth vff genomen / als ob ʃije von beijder lijb ge-
born vnd beʃūnder mit gutem wißen vnd willen / peters / gotzen-
henges ʃone / jnhalt ʃins alters / So ʃolt ʃije anna Clegerin / alʃo jn
gotzenhens selig(en) guͤter / er verlaißen / beweglich vnd vnbeweglich
erkent vnd jngeʃetzt werden jnhalt deß būchs / one allen jntrag
aller menʃchen / Solt jre aūch ʃolich gūter niema(n)t zü verbietenň
han / one erwūnde deß recht(en) / bitt jre ʃolich jnʃatzūng vnd vrtel
zu erkennen / Dar vff peter Gotze vnd peter mūʃer ex
parte ʃūe vxoris / haben begert heūtiger handlū(n)g Copij ad p(ro)xi(mu)m
vnd haben beijde eijn būttel begert zü verbiet(en) dem widderteijl
aūch mit vff die gūter zū gehen oder ʃtehen / biß vff vßgang deß
rechtenň
kijlgen metzeler Jtem kilgen metzeler erʃchint zu gegen vnd widder cleßgenň
Cleßg(en) melman melman vnd ʃagt / er verhoff / So der richter anʃehe ʃin kilgenß clage
So ʃolt der beclagt ʃchūldig ʃin den kerbzettel dar zu legen / jnhalt der cla-
ge / als den tūʃch betreffen zwißem jme cleßgen vnd peter oͤten beror(e)n
do mit er kilgen von weg(en) ʃiner hūʃchfr(au) als nehʃter erbe im rechtenň
grūntlich vnd formlich volnfaren vnd enden vnd ʃoll cleßg(en) diß jnlegu(n)g
nit ʃchūtzen oder ʃchirmen / vnd bit jme ʃolichs mit recht zü erkennen
vnd ob der gegenteijll neijn woltt So wijll kilg(en) ja / vnd Setzt zu R(ech)t
Ad ʃocios f(a)ct(um) Dar vff cleßgen gibt antwort / er laijß iß bij ʃiner vorigen verant-
worth · der vnformlichen clage vnd Setzt auch zū Recht
Jtem peter Sterre erʃchint jnne recht vnd gibt antwort vff daß
lorentz kancker Jūngst fūrtragenň lorentz kanckers / Sagt ʃūnderlich gemeijn jnredde vor
peter Sterre alle jngebracht(en) artickel / dūrch den cleger fūrgetragen / wijl die alʃo
abgeleijnt vnd widderfecht han / vnd beʃūnder vff den letzʃt(en) artickell
gibt peter antwortt / Sagt dwijll ʃich lorentz erbeūtt eijn vrʃaiß zū er-
kennen dem verclagt(en) vnd kaüffer / vnd vermeijnt do mit ʃin betzalu(n)g
zu haben wije jn der clag angezeijgt / Sagt peter / wie daß lorentz / deßs
vrʃaiß zü erkennen nit mechtig / ʃūnder verwilligūng der lehen herrenň
deß wolffsteijns / Solichs zemlich zü bewijʃen berūfft ʃich peter vff die ac-
tion ʃich clerlich jm gerichtsbūche erfindt / wie er peter Sterre jtzo ant-
worter / dūrch jorg kranchen als anwalt(en) Cleʃen Erckers die zijth būrger-
meiʃters angenomen / Bit ʃolichs jme zű ʃūchen vnd bitt vmb ʃin tage
dar tzū / die jm geben ʃinth vff recht / Dar vff haitt lorentz kancker be
gert Copiam heutiger Termenj etc
am 19. Dezember 1503. Und als der Vertrag verlesen wurde, hat Anna, die Tochter das im Grund- und Besitzbuch festhalten lassen.
Anna, die Tochter des verstorbenen Henne Gotz ist jetzt die Ehefrau von Peter Reser zu Oestrich. Sie erscheint, nachdem der Inhalt des Buches jetzt verlesen wurde und hofft, da sich klar in dem Buch finde, dass sie von beiden, nämlich Vater und Mutter, als ein Kind angenommen wurden, als ob sie leiblich von beiden abstamme; und besonders dass dies mit gutem Wissen und Willen von Peter, dem Sohn von Henne Gotz geschah, so solle sie, Anna die Klägerin, ebenso in die Güter, die der verstorbene Henne Gotz hinterlassen hat, bewegliche und unbewegliche, als Erbin erkannt und eingesetzt werden gemäß dem Inhalt des Buches, ohne Hinderung durch irgendjemanden. Es solle ihr auch niemand diese Güter zu verbieten haben, ohne dass er das durch das Gericht gewinne. Sie bitte, ihre Einsetzung und das Urteil zu erkennen. Darauf haben Peter Gotze und Peter Muser für seine Frau beide eine Kopie von der heutigen Handlung bis zum nächsten Gerichtstag gefordert. Und sie haben beide einen Büttel gefordert, der Gegenseite zu verbieten, auf die Güter zu gehen oder auf ihnen zu stehen bis der rechtliche Austrag geschehen sei.
Kilian Metzler erscheint gegen Clesgen Melman und sagt: Er hoffe, wenn der Richter seine, Kilians Klage ansehen, dann solle der Beklagte gemäß der Klage schuldig sein, den Kerbzettel vorzulegen betreffend den Tausch zwischen ihm, Clesgen und Peter Ott, damit er, Kilian, für seine Ehefrau als nächster Erbe im Recht gründlich und förmlich fortfahren und es beenden könne. Und Clesgen soll durch das Vorgebrachte nicht geschützt und geschirmt sein und er bitte, ihm dies als Recht zu erkennen. Und wenn die Gegenseite Nein wolle, so will Kilian Ja. Und er legt es dem Gericht vor. Darauf gibt Clesgen als Antwort, er lasse es bei seiner vorherigen Antwort, dass es eine Klage ohne Form sei und legt es auch dem Gericht vor. An das Vollgericht.
Peter Stern erscheint vor Gericht und gibt Antwort auf den jüngsten Vortrag von Lorentz Kancker und sagt: Es sei insbesondere eine allgemeine Vorrede vor allen eingebrachten Artikeln durch den Kläger vorgetragen worden. Er will die abgelehnt und der widersprochen haben. Und besonders auf den letzten Artikel gibt Peter die Antwort und sagt: Weil Lorentz anbietet, dem Beklagten und Käufer die Einsetzung zu erkennen und meinte damit seine Bezahlung zu haben, wie in der Klage angezeigt. Dazu sagt Peter, dass Lorentz eine Einsetzung zu erkennen nicht mächtig sei ohne eine Erlaubnis der Lehensherren des Wolfsteins. Dieses angemessen zu beweisen, beruft sich Peter auf die Handlung, die sich klar im Gerichtsbuch findet – wie er, Peter Stern jetzt Beklagter, durch Jorg Krang als Anwalt von Clese Ercker, zu der Zeit Bürgermeister, angenommen wurde. Er bittet dies zu suchen und bittet um seine Tage dafür. Die sind ihm gegeben, wie es Recht ist. Darauf hat Lorentz Kancker eine Kopie des heutigen Gerichtstags gefordert usw.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 066, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-066/pagination/12/ (Abgerufen am 30.11.2024)