Dinstags Nach Exaltacionis Sancte
Crucis Annj xvc · xxij ·
pfeffer henne Pfeffer henne Bringt jnne Recht vor / vnd Sagt daß len-
lenhart flūcke hart fluͤcke von wegen der altariʃten vnd jrer preʃentze hije
ex(par)te p(rese)ncie hic zu ober jngelnheijm eij erʃt zweijth / drijth vierd heiʃchūng gethan
vor j fl xv d vnd vff alles das / So hengen hijltze jn Richs
gericht gehabt vnd verlaßen / vnd deß vffholūng gethan / Ban vnd
fridden erlangt wije recht / hait ʃich pfefferhen mit den preʃentz
herren vertragen / die jm zü geʃagt / jre erlangt recht jm nach ver-
moge deß vertrags zü zuʃtellen / der maijß wie ʃie daß erlangt /
vnd er pfefferhen vormaijls jngehabt / Begert pfefferhen von
lenhart fluͤcken als montpar jm ʃolich gűter zū zūʃtellen mitʃampt
dem erlangten rechten / So er ʃich mit den herren vertragen hait vor
die gūlte Sampt coʃten vnd ʃchaten / wo lenhart ʃolichs nit thūn
woltt Begert pfefferhen mit recht dar vber zü erkennen / Dar
vff lenhart als mompar der preʃentze antwort vff diße clag
Er lenhart ʃij deß zü thūn vrbűttig / jm pfefferhen ʃolich erlangt
recht zü zűʃtellen / So ferne er die nehʃt verʃchienen gūlte mar-
tinj / nemlich j fl xv d vßrichten woll / So wijll er jß jme er-
kennen zü züʃtellen / Solichs pferffer [!] henne zü thūne vrbűttig / vnd
haijt lenhart dar vff ʃolich recht g(e)n(ann)tem pfefferhen mit handt vnd
halme widder zü geʃtalt
her Anaʃtaʃius Jtem Georg kranche als montpar dijeln von Sonberg gibt
Dijell von Sonb(er)g antworth joiʃt Scherern montparn hern Anaʃtaʃien flūß etc
vnd Sagt ware ʃin / vor eijnen jare vnd vergangener zijth
hab her anaʃtaʃiūs flūß nachfolgens ʃin anwalt hije am recht(en)
gehangen vnd mit vrteijll erkant / wollen die parthien form-
lich handeln / ʃoll gehort werden / jnhalt deß vrteijls / jʃt aűch ʃinth
der zijth / jme jorgen als anwalt kein heijʃchūng oder clag ver-
kūnt / vnd er geʃteth den herren kein guͤter / die er oder ʃin princi-
pal jnhaben / die jnen zu ʃtendig / So aber anwalt g(e)n(ann)ter herr(e)n
ad gradūs / etzʃwas wijßte den ʃelbig(en) herren zü ʃtendig vnd dar vff
hieʃchen oder clagten wije recht / So muͤßt er jorg laijßen geʃcheen
So vijl recht / vnd ʃo lang daß nit geʃchicht / begert er ʃich zū ab
ʃolūiern mit ablegung Coʃten vnd ʃchatenň / Dar vff haijtt
joiʃt diß fūrtragens Copij begert vnd ʃin tag biß zum nehʃtenň
her Stephan fūlmodt Jtem her Stepfan fuͤlmodt als procūrator deß altars S(an)cti
begert vffholu(n)g etc michaelis / Bringt jnne Recht durch joiʃten vor / vnd ʃagt wije
her Stephan vff geʃternň montags / hab wollen thūn eijn vffholū(n)g
etlicher gūlte vnd vnderpfande jnne nidder jngelnheijmer ge-
marcken gelegen jnhalt deß g[e]richts būche zu nider jngelnheijm / ʃo
ʃich nū der ʃelbig(en) verlegten gūter jm gerichts brijeff beʃtūmpt / et
lich hije jn obern jngelnheijmer gemarcken lijgen / So begert er der
ʃelbigen guͤter hije gelegen vffholūng alhije zū thūne vor iij ver-
Dienstag 16. September 1522
Henne Pfeffer bringt vor das Gericht und sagt: Lenhard Fluck hat für den Altaristen und ihre Präsenz hier zu Ober-Ingelheim eine erste, zweite, dritte, vierte Klage gemacht wegen 1 Gulden 15 Denar und auf alles, das Henne Hiltz im Reichsgericht hatte und hinterlassen hat und dessen Einziehung durchgeführt, Bann und Frieden erlangt, wie es Recht ist. Und Henne Pfeffer hat sich mit den Präsenzherren vertragen, die ihm zugesagt haben, ihr erlangtes Recht gemäß dem Vertrag zuzustellen, in der Form wie sie das erlangt haben und wie er, Henne Pfeffer, das vormals innehatte. Henne Pfeffer fordert von Lenhard Fluck als Momber, ihm solche Güter zuzustellen mitsamt den erlangten Rechten, da er sich mit den Herren vertragen hat wegen der Gülte mitsamt den Kosten und dem Schaden. Wenn Lenhart das nicht tun wolle, so fordert Henne Pfeffer das Gericht auf, dies zu erklären. Darauf hat Lenhart als Momber der Präsenz auf diese Klage geantwortet: Er, Lenhart, sei bereit dies zu tun, und Henne Pfeffer die erlangten Rechte zuzustellen, wenn er die am letzten Martinstag fällige Gülte, nämlich 1 Gulden 15 Denar, ausrichten wolle. Dann will er anerkennen, ihm dies zuzustellen. Dazu war Henne Pfeffer bereit. Und Lenhart hat darauf die Rechte dem genannten Henne Pfeffer mit Hand und Halm wieder zugestellt. Jorg Krang als Momber von Diel von Sonnenberg antwortet Jost Scherer als Momber von Herrn Anastasius Fluß usw. und sagt: Es sei wahr, dass vor einem Jahr und zur vergangenen Zeit Herr Anastasius Fluß seinen Anwalt hier am Gericht hatte und es wurde durch Urteil erkannt: Wollen die Parteien förmlich handeln, so sollen sie gehört werden gemäß dem Urteil. Es wurde auch seit der Zeit ihm, Jorg als Anwalt, keine Heischung oder Klage verkündet. Und er gesteht den Herren keine Güter, die er oder sein Mandant innehaben, die ihnen zustünde. Wenn aber der Anwalt genannter Herren zu Mariengreden etwas ausweise, das diesen Herren zustünde und darauf vor Gericht klage, so müsse er, Jorg, das geschehen lassen, wie es Recht ist. Und so lange das nicht geschieht, fordert er, dass er freigesprochen sei mit der Erstattung der Kosten und des Schadens. Darauf hat Jost von diesem Vortrag eine Kopie gefordert und seinen Tag bis zum nächsten Gerichtstag.
Herr Stephan Fulmot als Prokurator der Altars St. Michaelis bringt vor das Gericht durch Jost und sagt: Dass Herr Stephan gestern, am Montag, eine Einziehung von etlichen Gülten und Pfändern in Nieder-Ingelheimer Gemarkung gelegen gemäß dem Gerichtsbuch zu Nieder-Ingelheim habe tun wollen. Da nun von den hinterlegten Gütern, die in der Gerichtsurkunde genannt werden, etliche hier in der Ober-Ingelheimer Gemarkung liegen, so fordert er, die Einziehung der hier gelegenen Güter hier zu tun für 3 nichtgezahlte
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 067v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-067v/pagination/16/ (Abgerufen am 28.11.2024)