kilgen metzeler Jtem kilgen metzeler / haijt heūde eijn brieff oder vßgeʃchnitt(en)
Caʃpar Zehe Zettell ingelegt gegen Caʃpar Zehen / vnd den ʃelbigen laißen
verleʃenň vnd lūdet von worten zū worten alʃo / Jch Caʃpar
Zehe bekennen offentlichen jn dieʃem brieffe vor mich mijn erb(e)n
daß jch recht vnd redlich kaūfft hab vmb kilian metzlern eijn win-
gart gelegen am langen heʃʃell wege / ongeūerlich eijn halb morge
geūor oben zü Růpp Bender / vnden zü hanß von wanbach / vnd iʃt
der kaūff geʃcheen vmb achtzehen fl / deren jch Caʃpar obgemelt /
bedachtem kilian alʃo bare vieer fl angeben vnd vorgnūgt hab /
die vberentzigen viertzehen fl / Geredden vnd verʃprechen jch ob-
g(e)n(ann)ter Caʃpar vor mich mijn erben / vilgemeltem kilian metzlern ʃinen
erben gūtlich vßtzūrichten vnd zü betzalen / nemlich zü nehʃt komendem
Sanct martins tag vier fl / vngeūerlich jnwendig viertzehen
tagen den nehʃten dar nach / vnd dan allen martinj vier fl jn
vorgerorter maijß / ʃo lang biß die angetzeigten viertzehen fl
vorgenūgt vnd woilbezahlt ʃint / vnd gibt der angezeigt wingart(en)
jerlich zü gulte achthalben ß hlr jūngher dietherich hilchin
von lorch / vnd jʃt beredt / wer jß ʃache / das jch meg(e)n(ann)ter Caʃpar mijn
erben / ʃolich betzalüng nit theden jn maißen obgeʃchreben ʃteth / waß
Costen vnd ʃchaten dan / dar vff gehen würde / den ʃall vnd wijll
ich dickg(e)n(ann)ter Caʃpar vßrichten mitʃampt erʃchiener heūptʃūmenň
alle geūerde vßgeʃchieden[a] / Bij dieʃem kauf jʃt geweʃt Rūp bender
Born cleßgin vnd Crißman oͤth / vrkūnd ʃint dißer zettel zwen
glich lūtende / vßeijnander geʃchnitten / deren kilian eijnen entpfang(en)
vnd jch Caʃpar den andern / doch mit der vorbereddūng / ob ʃich
wijther gūlte / dan ob angezeigt jʃt / do oben erfūnd vnd mit recht
erwonnen wūrde Sal kilian ʃin erben vrʃaißen als recht jst / Ge-
ʃcheen vff des heijlgen Creūtz tag jnūencionis / Anno xvc vnd
zweij vnd tzwentzih / vnd nach dißer verleʃūng Sagt genanter
kilian metzler dūrch joiʃt ʃcherern ʃinen reddener / daß der zet-
tel ʃij jn der benant(en) Su(m)m der betzalūng geandert / der halber
er kilian / den zettel nit wijthers jnlege / dan vmb die gūlte / wie
der zettel vßwiʃet / daß Caʃpar Zehe nach lūt deß zettels / die
gūlten vor ʃich ʃin erben vnd nachkomen ʃoll vßrichten dieterich hijlchin
wije die verleʃen jʃt / bit der halben g(e)n(ann)ten Caʃpar n dar ane zu halt(en)
ʃolichs vor ʃich vnd ʃin erben alʃo zü erkennen / jme kilian vnd ʃin
erben oneʃchaten / wijl jnen jnhalt wie dar geben jʃt alʃo beclagt
haben / Dar vff Caʃpar antwort / vnd Sagt ware ʃin
daß er den wingart(en) erkaūfft vmb kilian hūt [!] deß zettels / den ʃelbi-
gen zettel er Caʃpar aūch verbot haben wijll / vnd ʃagt fūrter daß
ʃolich gūlte / jūngher dietherich hilchin durch kilian metzelern vff ʃolich(e)n
wingarten geʃetzt ʃij worden one daß / das dietherich hilchin nit dar
[a] Das Wort ist aus »vßgeʃchließen« verbessert worden.
Kilian Metzler hat heute einen Brief oder ausgeschnittenen Zettel vorgelegt gegen Capar Zehe und diesen verlesen lassen; und er lautet Wort für Wort so: Ich, Caspar Zehe, bekenne öffentlich mit diesem Brief für mich und meine Erben, dass ich recht und redlich von Kilian Metzler gekauft habe einen Weinberg gelegen am Langen Hessel Weg, ungefähr einen halben Morgen, oben angrenzend an Rup Bender, unten an Hans von Wanbach. Und der Kauf ist geschehen für 18 Gulden, von denen ich, der genannte Caspar, dem Kilian 4 Gulden in bar gegeben habe. Die übrigen 14 Gulden verspreche ich, genannter Caspar, für mich und meine Erben dem vielgenannten Kilian oder seinen Erben gütlich zu bezahlen, nämlich am kommenden 11. November 4 Gulden oder spätestens 14 Tage danach und dann an allen Martinstagen 4 Gulden in der genannten Weise – so lange bis die angegebene 14 Gulden vollständig bezahlt sind. Und der genannte Weinberg gibt jährlich an Gülte 7 ½ Schilling Heller an Junker Dietrich Hilchen von Lorch. Und es ist beredet worden, wäre es, dass ich, der genannte Caspar oder meine Erben diese Bezahlung nicht in der oben beschriebenen Weise leisteten, was an Kosten und Schaden deswegen entstünde, das soll und will ich, der oft genannte Caspar bezahlen mitsamt der Hauptsumme ohne alle Gefahr. Bei diesem Kauf waren Rup Bender, Cleßgin Born und Cristman Ott. Um dies zu beurkunden sind zwei gleich lautende Zettel auseinander geschnitten worden, von denen Kilian einen empfangen hat und ich Caspar den anderen; doch mit der Bedingung, wenn sich weitere Gülten fanden als die oben angezeigten und sie vor Gericht eingeklagt würden, dann sollen sie Kilian oder seine Erben auslösen, wie es Recht ist. Geschehen am 3. Mai 1522. Und nach dieser Verlesung sagt genannter Kilian Metzler durch Jost Scherer seinen Redner: Dass der Zettel in der genannten Summe der Bezahlung geändert sei. Deswegen legt er, Kilian, den Zettel nicht weiter vor als wegen der Gülte, die der Zettel ausweist: Dass Capar Zehe gemäß dem Zettel die Gülten für sich und seien Nachkommen bezahlen soll an Dietrich Hilchen wie verlesen. Er bittet deswegen den genannten Caspar anzuhalten, solches für sich und seine Erben zu erkennen, ihm Kilian und seinen Erben ohne Schaden. Er will jenen Inhalt wie vorgegeben ebenso beklagt haben. Darauf antwortet Caspar und sagt: Es sei wahr, dass er den Weinberg von Kilian gekauft hat gemäß dem Zettel. Den Zettel will auch er, Caspar, festgehalten haben. Und er sagt weiter, dass diese Gülte Junker Dieterich Hilchin durch Kilian Metzler auf den Weinberg gesetzt worden sei, ohne dass Dieterich Hilchen darin
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 071, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-071/pagination/7/?L=0&cHash=4cf92eebd82484b7ab08d4565889a047 (Abgerufen am 23.11.2024)