billich folgen laijßen / wo aber deß nit werd jch geūrʃacht die ʃache
jnne anderr wege zü wenden / vnd anders nit / dan nach vermo-
gen deß rechtenň etc Datūm montags nach vincūla petrj anno
etc xxiijo / Nach verlesūng dißer ʃchrijfft Sagt Joiʃt ʃcherer als
furʃprech Smūßers ketten / Sije kett neme ane wije ʃich jtzo jm brieffe
clerlich erfūndt daß ʃich Otilia laijßt horenň jn jrem ʃchriben / wie daß
diße kett g(e)n(ann)ter Otilien noch etlich ʃchūlt ʃchūldig ʃin ʃoltt / Solichs diß ver-
clagt nit geʃtendig / dißer clag halber / diße verclagt dūrch rechtfertigū(n)g
dūrch Otilien geʃcheen geūrʃacht jʃt worden kūntʃchafft hije zü erʃūchen
mit recht / das vber ʃolich vornemen eijn gūtlicher vertrag vff gericht /
vnd beʃloßen welch kūntʃchafft dan dem richter hije zu jngelnheijm
dūrch recht zwang verhort worden jʃt / bitt der halber diß verclagt
katherin dißen richter / von richterlichs ampts wegen / ʃolich kūnt-
ʃchafft wije verhort jʃt / jre ʃchrifftlich mit zü teijlen / gein heijseßheij(m)
wije gepurlich vnd recht jʃt / do ʃich die rechtfertigung helt : vnd
jst dißer kūnd zugeʃprochen worden hije ane recht / dinʃtags nach
Ocūli mej Anno dominj xvc xxj : Vnd dar nach verhort Dinstags
nach Miʃericordia dominj eodem anno / Auch dar nach anno d(omi)nj
xvc xxiij dinʃtags nach Sanct laūrencien tag dem gericht zu heijseß-
heijm dūrch mathis dietzen vnʃern geʃwornen būttell zü geʃchickt vnd
vber antworth vnther Bernhart hornecks von wijnheim jngeʃiegel
Cleʃe Erckers vxor Jtem Cleʃe Erckers fraūwe dregt jnne recht vor vnd ʃagt / nach dem
helfferich wijrth helfferich der wijrth noch nit mit jrem man gerechent / So begere ʃie er-
folgknūß vff jme / Dar vff helfferich ʃagt / er hab mit jme gerechent
vnd zūgkt ʃich deß zü kūnde vff die buͤttel / Dar vff mathis dietze
als buͤttel befragt vnd verhort / Sagt er ja ʃije haben mit eijnander
gerechent / ʃijhen aber der rechenu(n)g nit eijnß worden vnd eijnhellig
vberkomenň
lorentz kancker Jtem jnne der ʃwebenden ʃachen zwißen lorentz kanckern eijnß
peter Sterne vnd peter Sternň andernteijls / Sagt lorentz vff jūngst furtragen
peter Sterne gemeijn jnredde vnd ʃagt zü besloß der ʃachen / daß
er lorentz alle vnd yeden ʃin fūrtragens mitʃampt dem richtlichenň
erkentenūß vnd dem kerbzettell bij gelegt / Repeteren vnd jnne
Crafft sijner bewijsūng jngetzogen wijll han / mit bitt vnd begere
peter Sterren dar ane zu halten / das er ʃchūldig ʃij Lorentzen zü ent-
richtenň Setzt zü recht vnd begert vom widderteijll aūch zubeʃließ-
en / Dar vff peter Sterre hat begert ʃin tag vnd dar zū
Copiam deß gantzen proceß von anfangk ane biß vff heūtigenň
tag jst jme vergūndt vnd nachgelaißenň
montpar Jtem walpūrg jeckel beckers dochter haijt zū jrem montpar
gemacht jren Eelichen man g(e)n(ann)t jacob von brettenň von jren we-
genň vnd jnne jrem namen zu handeln thūn vnd laijßen weß ʃije
jnne Rijchs gericht zü thūn haijt oder gewijnnet
es billig ist, folgen lassen. Wenn das aber nicht geschehe, so werde ich dadurch verursacht, die Sache auf andere Wege zu bringen und anders nicht, als gemäß dem Recht usw. Geschehen am Montag 3. August 1523. Nach Verlesung dieser Schrift sagt Jost Scherer als Fürsprecher von Kett Smußer: Sie, Kett, lasse festhalten, wie sich jetzt im Brief klar findet, dass sich Otilia hören lässt in ihrem Schreiben, dass Kett der genannten Otilia noch etliche Schulden schuldig sein solle. Dies gesteht die Beklagte nicht. Wegen dieser Klage ist die Beklagte durch Otilia zur Rechtfertigung verursacht worden durch Zeugen, die hier zu befragen vor Gericht, damit über das Vernehmen ein gütlicher Vertrag errichtet werde und beschlossen, welche Zeugenaussage der Richter hier in Ingelheim durch Rechtszwang verhört hat. Deswegen bittet diese Beklagte den Richter aufgrund seines richterlichen Amtes die Zeugenaussage, wie sie verhört wurde, Katrin schriftlich mitzuteilen und nach Heidesheim zu schicken, wie es sich gebührt und Recht ist, wo die Rechtfertigung hingehört. Und es ist dieser Zeuge vorgeladen worden hier ans Gericht am 5. März 1521 und wurde gehört am 16. April im gleichen Jahr, und danach am 11. August 1523 wurde es dem Gericht zu Heidesheim durch Mathis Dietz unseren geschworenen Büttel zugeschickt und unter dem Siegel Bernhard Hornecks von Weinheim überantwortet.
Die Frau von Clese Ercker trägt vor Gericht vor und sagt: Nachdem Helffrich der Wirt noch nicht mit ihrem Mann abgerechnet hat, so fordert sie ihren Anspruch eingeklagt zu haben. Darauf sagt Helffrich, er habe mit ihm abgerechnet und er beruft sich als Zeuge auf die Büttel. Darauf wurde Mathis Dietz als Büttel befragt und verhört und sagt: Ja, sie haben miteinander abgerechnet, sie seien mit der Rechnung aber nicht einig geworden und übereingekommen.
In der schwebenden Sache zwischen Lorentz Kancker auf der einen und Peter Stern auf der anderen Seite antwortet Lorentz auf die jüngst von Peter Stern vorgetragenen Einrede und sagt zum Beschluss der Sache: Dass er, Lorentz, alles und jedes von seinen vorgetragenen Dingen mitsamt der richterlichen Erkenntnis und den vorgelegten Kerbzetteln wiederholt und als Teile seines Beweises herangezogen haben will mit der Bitte und der Forderung, Peter Stern dazu anzuhalten, dass er schuldig sei, Lorentz das zu entrichten. Das legt er dem Gericht vor und fordert von der Gegenpartei auch, dies zu beenden. Darauf hat Peter Stern seinen Tag gefordert und dazu eine Kopie des gesamten Prozesses vom Anfang an bis auf den heutigen Tag. Es wurde ihm gegönnt und erlaubt.
Walpurg, die Tochter von Jeckel Becker hat ihren Ehemann, genannt Jacob von Bretten, zu ihrem Momber gemacht, für sie und in ihrem Namen zu handeln, tun und lassen, was sie im Reichsgericht zu tun hat oder gewinnt.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 084v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-084v/pagination/3/?L=0&cHash=a1bae1c75ceb241b5143abd73bc5fc26 (Abgerufen am 23.11.2024)