darūmb eijn geʃpenne geweʃt vmb vieer firtell winß / als man daß
faß follen ʃoll / Sagt helfferich daß her Conradt Gobel daß faß noch hab /
mit der jche / Jtem drij fl zu drijen zijelen / Jtem Sagt helfferich
daß der win hab golten vff den mittell marckt xiij fl / alʃo hab
er ʃin win aūch genomen / Jtem hait helfferich aūch geben peter Stahel
zū nider jngelnheijm eijn fl zu Bede / darūmb ʃij der jrthūm
vnd Spanne / Dar vff lenhart flücke von g(e)n(ann)ter fraūwen we-
gen ʃagt / daß vff beijder ʃijth anbrengen ʃije neme vor richtlich ane er-
kent / daß helfferich ʃich laijß horen vnd erkent / daß jrthūm vnd Spanne
der jche halber geweʃt / daß faß iiij firtel groißer geweʃt ʃij / wo nū helf-
ferich der billicheit geneigt geweʃt als billich / Soll er daß faß han laiß-
en jchen / aber helfferich ʃolich faß angenomen vor iiij ame iiij firtel er-
beüt ʃich Ercker mit dem Eijde zu behalten / wo jme daß gebore vnd
gibt ferner[a] helfferichen vortragen kein glaūben / erbeut ʃich aūch ʃin jn-
gelegten artickel / Bij dem glaūben zu behalten / Setzt ʃolichs zū recht
Dar gegen helfferich redt beʃließlichen jn ʃin recht vnd ʃagt daß ware ʃij /
do man daß faß voll winß fūllet / do hab er helfferich teūtzʃchlich geredt /
vnd geʃagt woll Ercker daß nit vor iiij ame follen / So woll er helfferich eijn
frijß gejcht faß daß legen / hab Cleß Ercker verwilligt / daß faß vor iiij
ame zu follen / daß er helfferich auch alʃo / her Conradt Gobeln vor iiij am
geben / behelt helfferich bij glaūben / daß ʃolichs ware ʃij / vnd begert rechts
mit ablegūng Coʃten vnd ʃchaten jme nit ʃchūldig zu ʃin / Dar vff
Ad ʃocios Sagt Lenhart er ʃetze aūch zü recht Ad Socios
tag begert Jtem moͤderß hanß haijt begert Copiam vnd abʃchrifft hije vnd
zwißem nehʃten gericht der Clage So Klongelnhenne von hūchelnheijm vff
jnen gethane haijtt / dar vff formlich antwort zü geben / So ʃije ʃich nit moch-
ten vertragenň
Erkent Jtem hanß von dridorff erkent joiʃt Scherern als montpar der jūng-
fraūwen jm Cloʃter Engelndaijll vij fl zu betzalen hije zwißen michaelis
henne Storck Jtem peter Stommel[b] Sūnst g(e)n(ann)t lower erʃchint jnne recht / vnd
peter loer brengt vor dūrch leonhart fluͤcken / Er stehe hije jn recht als gehorʃamer
der glichen auch ʃin widderteijll henne Storck / vnd haben jren jrthum zweij-
dracht vnd ʃachen gūtlichen hin zulegen gegeben hinter den Schultheißenň
doch daß jglich parthij eijn man dar zü gebe / nu(m)mer ane recht mehe
zū komen / vnd daß die drij macht haben / ʃie mechtiglichen jn der gűt-
licheijt dar vmb zū vertragen / fūrter an kein recht mehe zu komen /
Dar vff beijde parthijen / dem Schult(eiße)n beʃtandt ane den Stab ge-
than / vnd hait g(e)n(ann)ter peter zu sijnem man ernent lenhart flūcken
helffrich wirt Jtem helfferich der wirth zūr kannen Spricht zü peter Swinden
peter Swinde vnd Sagt / wie das g(e)n(ann)ter peter Swinde jme dem cleger hab eijn hūʃch
zū kauffe geben / dar jn er kaūfft / weß ane gewijdt vnd genegelt
ʃij / ʃolichs er helfferich der cleger betzalt / nach dem ʃelbigen kaūffe
gab peter der verkaūffer eijn Stoben thore die nūwe geweʃt
vß dem ʃelbigen hūʃch hijna wegk gefreūmbt / vnd etlich dūben Nijster
[a] Das Wort ist über ein unleserliches Wort geschrieben worden.
[b] Eigentlich steht »Stonnmel«
wobei ein Streit um 4 Viertel Wein war, als man das Fass füllen sollte. Helffrich sagt, dass Herr Conrad Gobel das Fass noch habe mit der Eichung. Wegen der 3 Gulden zu den 3 Terminen sagt Helffrich, dass der Wein auf dem Mittelmarkt 13 Gulden wert war. So habe er seinen Wein auch genommen. Ebenso hat Helffrich auch Peter Stahel zu Nieder-Ingelheim 1 Gulden zur Bede gegeben. Deswegen sei der Irrtum und der Streit. Darauf hat Lenhard Fluck für die genannte Frau gesagt: Von den Vorbringungen beider Seiten lasse sie vor Gericht festhalten, dass Helffrich sich hören lässt und anerkennt, dass ein Irrtum und eine Spannung gewesen sei wegen der Eichung, dass das Fass 4 Viertel größer gewesen sei. Wenn nun Helffrich zum angemessenen Handeln bereit gewesen wäre, wie es billig ist, dann hätte er das Fass eichen lassen sollen. Aber Helffrich hat das Fass angenommen für 4 Ohm 4 Viertel. Ercker sei bereit, dies durch einen Eid zu beweisen, wenn ihm das gebührt. Und er gibt den weiteren Vorbringungen von Helffrich keinen Glauben. Er bietet sich auch an, die vorgelegten Artikel zu beeiden. Das legt er dem Gericht vor. Dagegen redet Helffrich abschließend zu seinem Recht und sagt: Es sei wahr, als man das Fass voller Wein füllte, da habe er, Helffrich, deutlich geredet und gesagt, wolle Ercker das nicht für 4 Ohm füllen, so wolle er, Helffrich ein frisches, geeichtes Fass vorlegen. Da habe Clese Ercker zugestimmt, das Fass für 4 Ohm zu füllen. Dieses habe er Helffrich auch ebenso an Herrn Conrad Gobel für 4 Ohm gegeben. Und Helffrich ist zum Eid bereit, dass das wahr sei und fordert sein Recht und zur Bezahlung von Kosten und Schaden ihm nichts schuldig zu sein. Darauf legt auch Lenhart das dem Gericht vor. An das Vollgericht.
Hans Muder fordert bis zum nächsten Gerichtstag eine Kopie und Abschrift von der Klage, die Henne Klongel von Huchelnheim gegen ihn getan hat, damit er eine förmliche Antwort geben könne, wenn sie sich nicht vertragen können.
Hans von Driedorf erkennt an, Jost Scherer als Momber der Nonnen im Kloster Engelthal bis zum 29. September 7 Gulden zahlen zu müssen.
Peter Stommel sonst genannt Loher erscheint vor Gericht und bringt durch Lenhard Fluck vor: Er stehe hier als dem Gericht gehorsam, ebenso auch seine Gegenpartei Henne Storck. Und sie haben ihren Irrtum, ihren Streit und alle Sache dem Schultheißen übergeben, sie gütlich zu einigen, doch so dass jede Partei einen Mann dazu gebe, damit es nicht mehr an das Gericht komme. Und die drei sollen die Macht haben, sie gütlich zu vertragen, so dass es nicht mehr wieder an das Gericht komme. Darauf haben die Parteien dem Schultheißen den Eid am Stab geleistet und Peter hat als seinen Mann Lenhard Fluck benannt.
Helffrich der Wirt zur Kanne klagt Peter Swinde an und sagt: Dass der genannte Peter Swinde ihm dem Kläger ein Haus zum Kauf gegeben. Mit diesem hat er gekauft, was nicht festgeschraubt oder genagelt sei. Dass hat er, Helffrich, der Kläger, bezahlt. Nach diesem Kauf gab Peter der Verkäufer aus diesem Haus eine Stubentür, die neu war, hinweg und er hat etliche Taubennester
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 086v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-086v/pagination/11/ (Abgerufen am 30.11.2024)