peter Swinde Jtem peter Swinde Brengt jm gegen oder widder rechten eijn
helffrich wirth clage vor / gegen vnd widder helfferichen den wirth zūr kannen vor /
vnd ʃagt daß er peter Swinde jnne solichem hūʃch / daß helfferich vmb
jnen Petern erkaūfft nemlich daß backhūʃch / beneben dißem Scheffen hūʃch
gelegen / hab eijn hoiff voll mijʃt lijgen / der jm Petern dem cleger
zūʃtendig / haijt helfferich jme nit wollen geʃtaten jn den hoiff zū
faren / den mijʃt her vß zü thūne / daß ʃich doch nit getzeme oder gebo-
ret / Dar ūmb peter Swinde dißer cleger / bit vnd begert mit recht
zū erkennen / daß helfferich ʃchūldig / die behūʃchūng vff zū thūne / do
mit peter der cleger ʃin mijʃt hin vß moge brengen / Begert antwort
vnd Setzt ʃolichs zū recht mit ablegūng Coʃten vnd ʃchaten : Dar
vff begert helfferich ʃin tag ad proximū(m) / vnd ʃagt doch jn xiiij tag(en)
oder vngeūerlich jnne eijnem monat jme zü verguͤnnen den miʃt
hijn vß zu forenň
lorentz kancker Jtem peter Sterre gibt antwort vff jūngʃt fūrtragens lorentz
peter Sterre kanckers / vnd repetert alle forige antwort vnd clag wie die vor-
getragen / vnd beʃūnderlichen den artickel / den er alweg gemelt haijt /
jn ʃiner antwort / daß er peter Sterre mit recht angefecht / von we-
gen eijnß erbarn Raijdts / welch rechtfertigūng ʃich peter Sterre vff daß
gerichts būche getzogen / dar jnne ʃich clerlich findt die rechtfertigūng
wijll peter aūch verhoffen / er hab den ʃelbig(en) pūnct auch clarlich mit
dem gerichts būche bewijßt / vnd fūrter die warheijt dem richter fūrge-
tragen / erbeūt ʃich peter Sterre die vrʃach dar zü thūn / vnd zūgt
ʃich vff eijn Originall / dar jn ʃich clerlich erfindt / daß ʃin huʃch daß
jme vor eigen verkaūfft / mit den wolff Stein ver vnderpfandt
vnd bit der halb vmb tagʃatzūng / den brieff zu erlangen / Dar
vff g(e)n(ann)ter peter haijt ʃin tag zü xiiij tagen vt jūris et vltra
Gerichts būch geoffent Jtem Stephan von hattenheijm haijt heūde daß gerichts beʃatzu(n)g
oder gijfft būche laijßen brengen vnd dar jnne die handelūng
zwißen Cleʃe backen vnd Elsen ʃiner hūʃchfr(aue)n So dinʃtags nach lūcie
Anno etc vijo : laijßen offenen / vnd nach der offenű(n)g hat Stepfan
Copiam begert deß ʃelbig(en) orths / vnd hanß von flastadt hat daß
būche verbott
Agnes Stockin Jtem acker hanß als montpar fraūwe agnes Stockin brengt jn
Qūinten Neʃe recht fūr / vnd ʃagt er hab am nehʃten jūngʃten erfolgt Qūintenň
neʃen vff jre jnredde / vnd hab heude der ʃelbig(en) neʃen hijer ane
recht verkūnt / vnd ʃo ʃie geʃchickt were recht zü nemen vnd geb(e)n
woll er ʃie anclagenň vnd Sagt daß die ʃelbig Neʃe ʃchūldig
sij xv alb vor haūwe / So henne Gotze jn zijth ʃines lebens vmb
fraūwe agnes Stockin erkaūfft / bit der g(e)n(ann)t montpar die beclag
mit recht antzūhalten / So die ʃelbig Neʃe[a] / Gotzenhenne guͤter
angenomen / die ʃchūlt zü entrichten / oder zü den guͤtern komen
zū laißen / mit ablegu(n)g Coʃten vnd ʃchaten : Dar vff haijtt
g(e)n(ann)ter Neʃen man tag vnd ʃchūp
[a] Das ursprünglich klein geschriebene Anfangs-n wurde in ein großes verbessert.
Peter Swinde bringt eine Klage vor gegen Helffrich den Wirt zur Kanne und sagt: Dass er, Peter Swinde, in dem Haus, das Helffrich von ihm, Peter, gekauft habe, nämlich das Backhaus neben diesem Haus, also dem Schöffenhaus gelegen. Er habe einen Hof voll Mist dort liegen, der ihm, Peter dem Kläger, gehöre. Da hat Helffrich ihm nicht gestatten wollen, in den Hof zu fahren um den Mist zu holen, was sich doch nicht ziemt oder gehört. Deswegen ist die Bitte und die Forderung von Peter Swinde dem Kläger, das Gericht möge erkennen, dass Helffrich schuldig sei, die Behausung zu öffnen, damit Peter der Kläger seinen Mist herausholen könne. Er fordert eine Antwort und legt das dem Gericht vor mit Erstattung von Kosten und Schaden. Darauf fordert Helffrich seinen Tag zum nächsten Gerichtstag und sagt, dass er ihm in 14 Tagen oder einem Monat gönnen werde, den Mist herauszuholen.
Peter Stern gibt Antwort auf das jüngste Vortragen von Lorentz Kancker und wiederholt die vorherige Antwort und Klage, wie die vorgetragen wurde und besonders den Artikel, den er mehrfach angeführt hat in seiner Antwort, dass er, Peter Stern, vor Gericht handelt im Auftrag des ehrbaren Rats. Für diese Rechtfertigung beruft sich Peter Stern auf das Gerichtsbuch, wo sich klar die Rechtfertigung findet. Peter will auch hoffen, er habe diesen Punkt auch klar durch das Gerichtsbuch bewiesen. Und wenn weiter die Wahrheit dem Richter vorgetragen wird, bietet Peter Stern an, den Grund hierfür darzulegen und er beruft sich auf ein Original, in dem sich klar findet, dass sein Haus, das ihm als eigen verkauft wurde, zusammen mit dem Wolfstein verpfändet worden sei. Und er bittet um den Tag, die Urkunde zu erhalten. Darauf hat der genannte Peter seinen Tag erhalten in 14 Tagen, wie es Recht ist.
Stephan von Hattenheim hat heute das Grund- oder Besitzbuch bringen lassen und darin die Handlung, die zwischen Clese Back und Else seiner Frau am 14. Dezember 1507 geschah öffnen lassen und nach der Öffnung hat Stephan eine Kopie der Stelle gefordert und Hans von Floßstadt das Buch festhalten lassen.
Hans Acker als Momber von Frau Agnes Stock bringt vor Gericht und sagt: Er habe am vergangenen Gerichtstag gegen Nese Quint seinen Anspruch eingeklagt auf Gegenrede. Und er habe der genannten Nese verkünden lassen, heute hier vor Gericht zu sein und wenn sie dorthin käme um Recht zu nehmen und zu geben, dann wolle er sie anklagen. Und er sagt, dass die genannte Nese 15 Albus schuldig sei für Heu, das Henne Gotz zu Lebzeiten von Frau Agnes Stock gekauft hat. Der genannte Momber bittet die Beklagte durch das Gericht anzuhalten, dass die genannte Nese von den Gütern, die sie von Henne Gotz angenommen habe, die Schuld entrichte oder ihn an die Güter kommen lasse, mit Ablegung von Kosten und Schaden. Darauf hat die genannte Nese einen Tag und Aufschub erbeten.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 088v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-088v/pagination/7/ (Abgerufen am 29.11.2024)