Vnd jch johannes heijll Clerick(en) mentzer bistūmbs vonň
Babstlicher vnd Romiʃcher keijserlicher gewalt vnd macht
eijn offener notarien vnd ʃchriber wan jch etc jn forma
vnd nach jnlegung vnd verleʃūng diß gewalts / hait her johan nor-
denʃtadt begert jme eijn gijfft von wegen Elen ʃiner mūtter zū leʃen / So
peter oͤte jre gethan haijt vff dinʃtag nach leonhardj Anno xvc vjo
vnd nach der gijfftūngs verleʃūng hat er jnbracht vnd geʃagt / nach
dem kilian metzeler ʃin erst zweijth / drijth vnd vierd heijʃchu(n)g oder clag
gethan So ʃtehe er als gehorʃamer hije vnd erbiett ʃich deß rechten von
wegen der mūtter nach lūtt deß verleʃen jnstrūments vnd ʃiner ge-
walt furter jnne recht zū handeln wije ʃich gepurtt
her johan norden- Jtem her johan nordenstadt nach vermoge jngelegts gewalts wie
ʃtadt Contra gehort / brengt jm widderrecht(en) eijn clag vor / gegen kilian metzelern
kilian metzeler oder eijn yede perʃon / ʃo von ʃinent wegen jnne recht erʃchint / vnd ʃagt
daß g(e)n(ann)ter kilianň ʃchuldig ʃij / Elen ʃiner mūtter als verlaißen witwen
peter Oten xxj fl vnd eijn kūwe / dar an nit ferner oder mehe be-
tzalt dan fūnff fl vnd dar zü dije kuwe vorgnūgt vnd ʃteth noch
vß xvj fl / bit g(e)n(ann)ter her johan von wegen ʃiner mūtter mit
recht zü erkennen / daß kilgen ʃie ʃolicher ʃchűlt betzale / mitʃamt vff-
ergangenem Coʃten vnd ʃchatenň / deß zū kūnfftigen proteʃterende / oder
aber jnen her johan von wegen ʃiner mūtter jn die behuʃchu(n)g zū ʃetz-
en jn der hammen gaßen gelegen / So peter Otte jr jngeʃatzt haitt
oben zū gelegen Johannes Sterre vnthen Hengen Gertener jnhalt deß
gerichtsbūche / Bit jme ʃolichs mit recht zū erkennen mit ablegu(n)g
costen vnd ʃchaten mit allem vorbehalt vt jūris
vnd fūrter zu redden vff ferner clage So acker hanß als montpar kili-
an metzelers fūr getragen / Sagt her johan / daß er vff die ʃelbig zu antwor-
ten vnd den krieg zu beueʃtigen nit ʃchūldig / vrʃach ʃie mangelt aller
weʃentlicher ʃtücke formlicher clagen nemlich deß orths / daß ʃich der cle-
ger berūmpt eijner verʃchribūng / vnd die ʃchrijfflich oder kūntlich nit
dar thutt / dar vmb der cleger nit weijß waijß zū thūn / So nū ʃo-
lich clag So dūnckel vnd ʃo zwijfelhafftig geʃetzt / Sagt er noch nitt
ʃchūldig ʃin dar vff zū antworten / Dar gegen acker hanß als
montpar kilian metzelers dūrch joiʃten begert tag vnd ʃchup / dar
zü auch Copiam zwißem nehʃten gericht / jst jm nachgelaißen / vnd
her johan nordenstadt proteʃtert ʃich fūrter wo er jn eijgener
perʃon nit erʃchinen kunde / daß doch martin nebel oder lenhart flūc-
ke mogen fūrter procederenň juxta conʃtitūcio(n)em
philips brant Jtem loerhenne von Eltfell als anwalt philips branden erʃchint jn
Steffan Schug(mecher) recht gegen vnd widder Stephan Schūgmechern von Schierʃtein
vnd ʃagt dūrch joiʃt ʃcherern jnne recht / wie daß philips brandenň
ʃinem principalen durch eijn recht ʃprūche eijn bewiʃüng vff geladen / ge-
gen vnd widder Steffan / jn welcher verhandelūng / ʃie beijde parthien
Steffan vnd philips gehangen / Sagt anwalt / er hab ʃolich getzūgenň
gefort vnd laißen publicern dem gegenteijll / dar vff gegenteijteijll [!] ʃin
ʃchūp vnd tag genomen zu volnfaren jnne recht wie ʃich gepūrt
Und ich Johannes Heil, Kleriker des Mainzer Bistums und von päpstlicher und römisch-kaiserlicher Gewalt und Vollmacht ein offener Notar und Schreiber, habe etc. Nach Vorlegung und Vorlesung dieser Vollmacht hat Herr Johann Nordenstadt gefordert, ihm eine Übergabe an seine Mutter Elchin vorzulesen, die Peter Ott ihr getan hat am 10. November 1506 und danach der Verlesung der Übergabe hat er vorgebracht und gesagt: Nachdem Kilian Metzler seine 1., 2., 3. und 4. Klage getan hat, so stehe er gehorsam hier und bietet an, Recht zu leisten für seine Mutter gemäß dem vorgelesenen Instrument und gemäß seiner Vollmacht zu handeln, wie es sich gebührt.
Herr Johan Nordenstadt nach Vorlage der gehörten Vollmacht bringt eine Klage vor gegen Kilian Metzler oder jede Person, die für ihn vor Gericht erscheint und sagt: Dass der genannte Kilian seiner Mutter als hinterlassene Witwe von Peter Ott 21 Gulden und eine Kuh schuldig war. Davon habe er nicht mehr bezahlt als 5 Gulden und einen Ausgleich für die Kuh, daher stehen noch 16 Gulden aus. Der genannte Herr Johan bittet im Namen seiner Mutter das Gericht zu erkennen, dass Kilian die Schuld bezahlen solle mitsamt der aufgelaufenen Kosten und Schaden, auch des zukünftigen oder aber ihn, Herrn Johann, für seine Mutter in die Behausung einzusetzen in der Hammergasse gelegen, in die Peter Otte ihn gesetzt hatte, oben an Johannes Stern angrenzend, unten an Henne Gertner, gemäß dem Gerichtsbuch. Er bittet das Gericht dies zu erkennen mit Ablegung von Kosten und Schaden, mit allem Vorbehalt, wie es Recht ist. Und er redete weiter auf die Klage, die Hans Acker als Momber von Kilian Metzler vorgetragen hat. Hier sagt Herr Johann, dass er nicht schuldig sei, auf diese zu antworten und den Rechtsstreit zu befestigen, denn es mangele ihr an allen wesentlichen Stücken einer förmlichen Klage, nämlich des Ortes, dass sich der Kläger auf eine Verschreibung beruft und die nicht schriftlich oder durch Kundschaft darlegen könne, so dass der Kläger nicht weiß, was zu tun ist. Da nun die Klage so dunkel und so zweifelhaft gesetzt ist, sagt er, dass er noch nicht schuldig sei darauf zu antworten. Dagegen hat Hans Acker als Momber von Kilian Metzler durch Jost den Tag gefordert und Aufschub, dazu eine Kopie bis zum nächsten Gerichtstag. Wurde ihm zugestanden. Und Herr Johan Nordenstadt erklärt weiter, wenn er in eigener Person nicht erscheinen könne, dass doch Martin Nebel oder Lenhard Fluck weiter prozessieren können gemäß der Festsetzung.
Henne Loher von Eltville als Anwalt von Philipp Brand erscheint vor Gericht gegen Stephan Schuhmacher von Schierstein und sagt durch Jost Scherer vor Gericht: Dass Philipp Brand seinem Mandanten durch einen Rechtsspruch einen Beweis aufgeladen hat gegen Stephan in der Streitsache, in der beide Parteien, Stephan und Philipp hängen. Da sagt der Anwalt, er habe die Zeugen eingeholt und dies der Gegenseite veröffentlichen lassen. Darauf hat die Gegenseite Aufschub erbeten und den Tag um weiter fortzufahren, wie es sich im Rechtsprozess gebührt.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 090, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-090/pagination/7/ (Abgerufen am 29.11.2024)