Dar vff g(e)n(ann)ter Adam ʃin tag haijt geheijʃchen zwißem nehʃten gericht
die jme nachgelaijßen ʃin
worner jʃengre- Jtem worner jʃengreber / brengt jnne recht vor vnd ʃagt er
ber jnsetzūng hab ʃin erst / zweijt / drith vnd vierd heijʃchung gethan vff alles daß
vberig vnerwondeß rechten gegen thonges rabentiʃchen / nū ʃij thon-
ges doijts verʃchieden / begert fūrter jnʃetzūng zü erkennen / nach lūt
der vierden clag nemlich vor vij fl wo er etzʃwas finden moge
Dar vff jme jnʃetzüng wie recht erkent jʃt wordenň
hanß von dille Jtem hanß von dijlle deß būsers keller brengt gegen helfferichen dem
helfferich wirt wirth zūr kannen vor vnd Sagt ware ʃin / wo man anʃehe daß letzʃt ge-
richt vor dem herbʃt gehalten / daß er hanß vß vberflūß / helfferich ʃin tag
nach gelaißen / vnd helfferich nit[a] gewiʃen kan / daß er ʃin moglichen flijß
angekert hab / Sūnder helfferich ʃich alweg geflißen vnd weg geʃūcht
den g(e)n(ann)ten kelner vmb zü tribenň vnd bit noch zü beʃließen / oder bij dem
beʃlūß zü bliben mit widderkerūng vnd ablegung Coʃten vnd ʃchatenň
Dar vff joiʃt ʃcherer von wegen helfferichs ʃagt / So peter Swind ge-
ʃteth deß morgen walt / den er mit helfferichen entpfangen / hoijfft er Swin-
den ʃoll ʃin teijll betzalen wie gebūrlich angeʃehen daß / daß peter Swind
hije ʃteth vnd ʃelbʃt sicht daß die betzalung ʃin ʃoll vnd mūß / ʃo er ʃchūl-
dig ʃin geborende teijll / mit ʃampt dem Coʃten / dwijll helfferich ʃich alle-
zijth ʃines geborende teijls erbotten / vnd aūch hinter gericht gelegt / ʃoll
aūch peter Swind mit ʃiner ʃchult ferner beʃchirmong ʃūchen Sagt
helfferich wo peter Swind ferner vorʃūcht / vnd ʃagt helfferich
der kelner hab nit genūgʃam bewijßt zü recht / Setzt zü recht
Claiß marre Jtem Claijß marre von winckel Brengt jnne recht eijn clage vor
helffrich wirth gegen helfferichen dem wirth / vnd ʃagt daß helfferich jme dem cleger
abgekaūfft hab zu wißbaden eijn pferdt vor xiiiɉ fl zū golde
zū xxvij alb den fl gerechent / dar ane helfferich dem cleger noch
ʃchüldig ʃij vnentricht viɉ gülden obgemelter mūntze / Bit claß marre
eūch richter mit recht zu erkennen / daß helfferich dem cleger ʃchuldig ʃij
viɉ fl eg(e)n(ann)t mitʃampt dem ʃchaten zü betzalen Setzt ʃolichs zü eūwerm
ʃprūche mit fūrbehalt vt jūris / Dar vff helfferich hait ʃin tag
vnd ʃchůp zū xiiij tagen
zū vertrag Jtem die ʃachen zwißen Cleʃe erckern eijnß vnd helfferichen dem wirth
andernteijls ʃteth zü gutlichem vertrag vff die junghern deß gerichts dar
jnne gūtlichen zü handeln vnd zü thedingenň
hanß geger Jtem hanß geger brengt jnne recht clagende vor / vnd ʃagt daß pe-
peter von binge ter von bingen jme Hanʃen ʃchūldig ij gld / So Hanʃen fraūwe petern
geluhen / vnd bit hanß zu erkennen daß peter jm ʃchüldig ʃij ʃolichs wid-
der zū geben mit ablegūng coʃten vnd ʃchaten / Dar vff peter sin
tag haijt geheijʃchen ad proximum
helffrich wirth Jtem die ʃachen zwißen helfferichen vnd peter Swinden erbieten ʃich
peter Swinde beijde parthien gūtlich mit eijnander zu rechen vnd zü betzalen vmb alle(n)
[a] Das Wort ist über ein unleserliches Wort geschrieben.
Darauf hat der genannte Adam seinen Tag gefordert bis zum nächsten Gerichtstag, der ihm zugestanden wurde.
Worner Jsengreber bringt vor Gericht und sagt, dass er seine 1., 2., 3. und 4. Klage getan habe gegen Thonges Rabentisch auf alles, was nicht vor Gericht belastet ist. Nun sein Thonges verstorben. Er fordert, ihm die Einsetzung zu erkennen gemäß seiner 4. Klage, nämlich für 7 Gulden, wo sich etwas finden werde. Darauf ist ihm die Einsetzung durch das Gericht erkannt worden.
Hans von Diel als Keller des Buser, bringt gegen Helffrich, den Wirt zur Kanne, vor und sagt: Es sei wahr, wenn man den letzten Gerichtstag, der vor dem Herbst abgehalten wurde, betrachte, dass er, Hans, großzügig Helffrich seinen Tag zugestanden hat. Und Helffrich kann nicht zeigen, dass er sich Mühe gegeben hat, sondern Helffrich habe sich entzogen und Auswege gesucht, um den genannten Keller umzutreiben. Und er bittet zu beschließen oder bei dem Beschluss zu bleiben mit Erstattung und Ablegung von Kosten und Schaden. Dagegen sagt Jost Scherer für Helffrich: Wenn Peter Swinde den Morgen Wald gesteht, den er mit Helffrich empfangen hat, so hoffe er, dass Swinde seinen Teil bezahlen solle, wie es sich gebührt. Es soll auch in Betracht gezogen werden, dass Peter Swinde hier steht und selbst sieht, dass die Bezahlung sein soll und muss. Deshalb ist er schuldig, seinen gebührenden Teil zu zahlen mitsamt den Kosten, zumal Helffrich immer angeboten hat, seinen gebührenden Teil zu zahlen und das auch bei Gericht hinterlegt hat So soll auch Peter Swinde nicht weiteren Schutz vor seiner Schuld suchen, sagt Helffrich. Wenn es Peter weiter versucht, sagt Helffrich, der Keller habe es nicht dem Recht genügend bewiesen. Das legt er dem Gericht vor.
Claß Mare von Winkel bringt eine Klage vor Gericht gegen Helffrich den Wirt und sagt: Dass Helffrich ihm, dem Kläger, zu Wiesbaden ein Pferd abgekauft habe für 13 ½ Goldgulden, den Gulden zu 27 Albus gerechnet. Davon sei Helffrich dem Kläger noch 6 ½ Gulden in der genannten Münze unbezahlt schuldig. Es bittet Claß Mare Euch Richter zu erkennen, dass Helffrich schuldig sei, dem Kläger die 6 ½ Gulden mitsamt dem Schaden zu bezahlen. Er legt solches Euch zum Gerichtspruch vor, mit dem Vorbehalt, wie es Recht ist. Darauf hat Helffrich seinen Tag und Aufschub für 14 Tage erhalten.
Die Sache zwischen Clese Ercker auf der einen und Helffrich dem Wirt auf der anderen Seite soll durch die Junker des Gerichts in einem gütlichen Vertrag verhandelt und verglichen werden.
Hans Geger bringt vor Gericht eine Klage vor und sagt: Dass Peter von Bingen ihm, Hans, 2 Gulden schuldig sei, die die Frau von Hans Peter geliehen habe. Und Hans bittet zu erkennen, dass Peter schuldig sei, ihm dieses zurückzugeben mit Erstattung der Kosten und des Schadens. Darauf hat Peter seinen Tag gefordert bis zum nächsten Gerichtstag.
In der Sache zwischen Helffrich dem Wirt und Peter Swinde sind beide Parteien bereit, gütlich miteinander abzurechnen und zu bezahlen wegen allen
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 091, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-091/pagination/18/ (Abgerufen am 30.10.2024)