got gnade jnne der zweijten Eehe eijnen wijthūm betreffen welchen[a]
wijdttum betreffen welchen wijthūm Elchin nach doijt jres hūʃch-
wijrts peter Oten ʃeligen erwarten jʃt eijner gūtlicher vertrag ge-
macht alʃo lūtend wije nachfolgt Jtem jʃt beredt vnd erken jch
Elchin oben benent / daß jch vnd mijn eijden kilgen vnd Elßgin genants
kilgens Eeliche hūʃchfraūwe / deß wijdtthūms mir zū ʃtendig geweʃt
eijnß ʃijne / woll vberkomen vormugkt vnd entricht ʃin / mit vff
fūnff fl ʃlecht gelts noch vßʃtendig / Solich fūnff fl ʃall
vnd wijll jch kilgen mijn hūʃchfraū vnd Erben Elchin vnʃer Stijeff
Sweger handtreichen vorgnūgen vnd betzalen zū zweijen zijthen vnd
zijelen Jtem zū wijhennachten nehʃt folgende nach datūm dißer
zettel iiɉ fl vnd fūrter aber zü wijhennachten nehʃt komen aber-
maijls drittenhalben fl / alʃo daß Elchin der fūnff fl ent-
richt jʃt / Jtem jʃt ferner geredt / wer jß ʃache daß kilgen mitler zijth
von doijts wegen abginge Ee vnd zū vor die betzalūng der fūnff
fl / nach lūdt der zijele obenbemelt vnd Elchin nit erlebt / eijneß
oder mehe / ʃollen ʃolich fūnff fl oder weß nit geben kilgen oder
ʃinen erben / zü ʃtene etc one allen jndrag oder hindernūß / vnd vff
ʃolichen verdrag vnd hinlegūng ʃollen vnd wollen wijr beijde parthien
entricht vnd abgeʃcheiden ʃin / kein parthij an die ander etzʃwas wij-
ther erʃūchen fūrdern / gethane ʃchaffen oder gethan werde / geūerde
vnd argeliʃt jn dißer ʃachen vßgeʃcheijden / Bij dißem vertrag vnd
beijder parthien erkentenūß vnd gūtwißen dißer ʃchrijfft vnd zet-
tell aūch gehort leʃen ʃinth geweʃt adam von kedderich / Cleʃe von
hocheijm / hengen von dijeme von wolffsheijm als gūt winkaūffs
leūde / aūch zū merer ʃicherheijt ʃinth dißer zettel zwene / glich lūten
vß eijnander geʃchnitten / eijner ʃchrijfft / haijtt yede parthij eijnen
Geʃcheen vff fritag nach der heijlgen drij konig tag Anno xvc
vnd xxij jare / vnd nach der verleʃūng / Sagt Joiʃt das Kilgen ʃin clag
vnd rechtfertigūng geʃcheen / begert lut der ʃchrijfft eijn grūntlich
rechenūng zü thūn vnd zu betzalen / mit ʃampt der verclagten Eelen /
bitt den anwalt Elchin hijer zū ʃtellen vnd grūntlich rechenū(n)g zu ent
phaen / Dar vff Lenhart als anwalt ʃagte / daß g(e)n(ann)te Eijlchin als
witwen / peter oten hab jnne recht laijßen fūrtragen eijn clage /
etlicher ʃchült halber / So peter ott jn zijth ʃines lebens jre richtlich
erkent haijtt / vff ʃolich teijll clage der gegenteijll haijt antwort zū ge-
ben / deß halben tag genomen / bitt Lenhart als anwalt / daß er ʃchül-
dig ʃij antwort zū geben / oder jn coʃten zū erkennen mit ablegūng
Costen vnd ʃchaten / vnd wo der gegenteijll eijn clag wolt fūrtragen
jnne recht / Steth Lenhart hije als gehorʃamer die zū horenň vnd
zu folgen waß recht zū volnfarenň / Dar vff Joiʃt begert ʃin
tag Et copiam tocius proceʃʃus
[a] Das Wort ist aus einem unleserlichen Wort verbessert worden.
auf der anderen wegen einem Witwenbesitz in der zweiten Ehe, welchen Witwenbesitz Elgin nach dem Tod ihres Mannes Peter Ott erwartet, ist ein gütlicher Vertrag errichtet, der lautet wie folgt: Es wurde beredet und ich genannte Elgin erkenne an, dass ich und mein Schwiegersohn Kilian und die genannte Else, Ehefrau von Kilian, wegen des Witwenbesitzes, der mir zusteht, einig wurden und uns verglichen haben, so dass noch 5 Gulden schlechtes Geld ausstehen. Diese 5 Gulden soll und will ich, Kilian für seine Ehefrau und Erbin unserem Stiefschwiegersohn geben und bezahlen an zwei Terminen: zu kommenden Weihnachten 2 ½ Gulden und im folgenden Jahr zu Weihnachten 2 ½ Gulden, so dass Elgin die 5 Gulden erhalten hat. Es wurde weiter geredet: Wäre es, dass Kilian inzwischen sterben würde bevor die Bezahlung der Gulden geschehen sei oder Elgin nicht lebt, das eine oder das andere, dann sollen die 5 Gulden oder was noch nicht gegeben wurde, Kilian und seinen Erben zustehen ohne alle Hinderung. Auf diesen Vertrag hin wollen wir beide Parteien verglichen sein und keine Partei von der anderen mehr fordern oder beklagen, schaffen oder schaffen lassen und ohne alle Hinderung und Arglist in der Sache getrennt sein. Bei diesem Vertrag und der Anerkennung durch beide Parteien und der Verfertigung dieses Zettels sind Adam von Kiedrich, Clese von Hochheim, Henne Dieme von Wolffsheim als Vertragsunterhändler gewesen; und sie haben ein gutes Wissen von dem Zettel, der ihnen auch vorgelesen wurde. Und zur größeren Sicherheit sind von diesen Zetteln zwei gleichlautende untereinander geschrieben und dann auseinander geschnitten worden, so dass jede Partei einen hat. Geschehen 10. Januar 1522. Und nach der Verlesung sagt Jost, dass Kilian seine Klage und Rechtfertigung erhalten habe. Er fordert gemäß der Schrift eine gründliche Abrechnung zu machen und zu bezahlen mit der Beklagten Ele. Er bittet den Anwalt von Elgin hierher zu bestellen und eine gründliche Rechnung zu nehmen. Darauf sagt Lenhart als Anwalt, dass die genannte Elgin als Witwe von Peter Ott vor Gericht eine Klage habe vortragen lassen wegen etlicher Schulden, die Peter Ott zu Lebzeiten ihr gegenüber anerkannt hat. Auf diese Klage hat die Gegenseite zu antworten, weshalb sie ihren Tag genommen hat. Lenhart als Anwalt bittet, dass er schuldig sei, die Antwort zu geben oder die Kosten anzuerkennen mit Ablegung von Kosten und Schaden. Und wenn die Gegenseite eine Klage vortragen wolle, wie es Recht ist, so steht hier Lenhart gehorsam die zu hören und der zu folgen und dann weiter zu handeln, wie es Recht ist. Darauf fordert Jost seinen Tag und eine Kopie des ganzen Prozesses.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 095, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-095/pagination/7/ (Abgerufen am 30.11.2024)