Jtem Peter ʃter Erʃchint Inne Recht gegenn Lorentz Kanckeř
vnd ʃagt Es erfinde ʃich clerlich in act(is) So mann die klag(en)
Peter ʃteř anʃehend wordt Er erstmals angeklagt iʃt wordenn das pe
Lorentz Kanck ter Steř ʃich eyner beʃwerung alwege beclagt hot Eyner recht
fertigung eins Erbarnn Raidts welch ʃich aūch clerlich in
Gerichts būch erfundenn hait vnd der bezalůng nach v(er)mog
der kerb tzethel alwegenn vrbutig geweʃt Inn aller verhand
lūng inhalt der kerb tzethel doch mit der maiʃs So der cle-
ger Jnn des laʃt entlediget das Peter ʃteř ʃienn huʃch moͤge
v(er)kauffenn inhalt der kerb zethel als eygenthůms wo Ime
das vonn noithenn ʃin wůrdt vnd Erbůtt ʃich des nach In-
halt(en) der kerb zethel vrbuttig hofft aūchens ʃolt mit recht
Erkant werdenn ʃetz alʃo zū recht Dar vff ʃagt lo-
rentz G(ene)ralia contra vnd repetert alle ʃin vorige verhandlu(n)g
Ad ʃocios factu(m) vnd will aūch alʃo zů recht geʃchloʃʃenn hann Dar vff Peter
ʃteř loʃt en es beim vorrigenn Recht ʃatz Ambo ad Socios
J[d]em Endres Francke franck ʃagt inhalt der Clag vonn wegenn des
Endres francke(n) probʃt nichtigůng vnd nit genu(n)gʃam bwieʃt zeůeckt ʃich des
der probʃt vff die acta des rechtenn / hait Ime aūch keynn gult geʃtandenn
vnd geʃtet Ime aůch noch neuͤʃt Sagt auch dar nebenn keinn
gehantreicht gūlt nach Ie gehant reicht hab Er ader ʃin vor
fař wo aber denn Probʃt deūcht das Endres gůter hett
Ime gůlt gebenn mag dar vff klagenn wie recht vnd
ʃynn fůers ʃetzenn aůch wie recht dwil er das nit důth ver-
hoff endres mit Recht zůerkenne(n) ledig vonn der clag
zū erkennen / vna Cům Exp(e)ns Dar vff der probʃt
Sagt vff vordragenn Endres vonn Rothenpūrg das Er inge
lacht vormals hab vnd jczůnt jtzunt auch ingelacht ha
benn will Regiʃter / ʃie dem Sall vndt soc(ieta)s [?] hūʃch zūʃten-
dig dar in ʃich clerlich erfindt Inn dem Eynn das henn ʃyden
diʃtel in der clag vermelt Ingehait hot vnd xviij ß hlr jerlich
da vonn aůʃsgeracht hot des glichenn Jm zweithenn blat das Sy-
dendistel aůch es gerach hoit / der glichen Im andernn Regist(e)r
Peter Stern erscheint vor Gericht gegen Lorentz Kancker und sagt: Es finde sich klar in den Akten, wenn man die Klage betrachtet, dass er, Peter Stern, erstmals wegen einer Sicherung geklagt hat, mit einer Rechtfertigung des ehrbaren Rate, die sich auch deutlich im Gerichtsbuch gefunden hat. Und er war zur Bezahlung gemäß den Kerbzetteln jederzeit bereit, doch mit der Bedingung, dass der Kläger ihn von der Belastung befreit, so dass Peter Stern sein Haus gemäß dem Kerbzettel verkaufen könne als Eigentum, wenn das notwendig sein würde. Und er bietet an, dies mit dem Kerbzettel zu zeigen und hofft auch, dies solle ihm durch das Gericht zugestanden werden. Das legt er dem Gericht vor. Darauf sagt Lorentz grundsätzlich Nein und wiederholt alle seine vorherigen Handlungen vor Gericht und will es auch so dem Gericht abschließend vorgelegt haben. Darauf lässt es Peter Stern bei der vorherigen Rechtsetzung. Beide an das Vollgericht.
Endres Frank sagt: Die Klage des Probstes sei nichtig und nicht genügend bewiesen. Er beruft sich auf die Gerichtsakten und hat ihm auch keine Gülte gestanden und gesteht ihm auch jetzt nichts. Und er sagt auch, dass er daneben auch keine Gülte innehatte, die er in die Hand zu reichen hat, weder er noch sein Vorfahr. Wenn aber dem Probst schiene, dass Endres Güter hätte, die ihm Gülte geben, dann kann er darauf klagen, wie es Recht ist und seinen Fuß darauf setzen, auch wie es Recht ist. Weil er das nicht tut, hofft Endres durch das Gericht von der Klage freigesprochen zu werden mit den Unkosten. Darauf sagt der Probst auf den Vortrag von Endres von Rotenberg: Dass er die Register zuvor vorgelegt habe auch jetzt als Beweis vorlegt, die dem Sal und dem Haus der Gemeinschaft zustehen. Und in einem findet sich klar, dass Henne Seidendistel – wie in der Klage angeführt – das innehatte und davon 18 Schilling jährlich bezahlt hat. Ebenso findet sich im zweiten Blatt, dass Seidendistel auch gezahlt hat. Ebenso in einem anderen Register,
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 116, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-116/pagination/16/ (Abgerufen am 29.11.2024)