Dornnʃtag nach Anthonij anno xxv
Anna Reʃerin Jtem Anna reʃerin hait Ingelacht gegenn Peter muʃernn vt ʃeq(ui)t(ur)
Peter mūʃer Vor euch denn Ernfehest(en) Schulteis vnnd ʃchoffenn des Reichs
gericht zu Obernnjngelnheim Erʃcheint Paulus glock mant
p(ro) Ann reʃernn vnnd ʃagt vff jungsts furbrenges von Pe
ter mūʃernn mit ʃeinen mit kriegs verwantenn nichtig
lich fūrtragenn jn der ha(u)pt ʃachenn nit dinʃtlich nemlich pu(n)ct
vnnd artickel das ann Reʃerin montp(ar) name(n) nit do ʃthet
So bin ich paulus glock Peter muʃern wol kūndigk auch
meyne namen des halber nit vonn noͤten jn iglicher rede
ader verantwort mein name(n) gnent ʃel werden / So ich doch
fūrgericht montpar gemacht ʃein / vnd eyn jnwoͤner bŷ
peter mūʃern vber die dreyßig jar gewest ʃynn Den an
dern artickel peter muʃers fūrdragenn das wert Clag
ʃolt da ʃtheenn vnd ʃthet nit da / ʃagen ich Paulus glock es
ist genu(n)gʃamlich gehort vnnd noch ʃeines vmbtrybenns vnd
vnformlichs handels uber alle Erbung henn gotzenn ʃeligen
vnd ʃeinem ʃon geʃcheenn vnnd wo ʃolich Erbūng peter mu-
ser nit glaūbenn wolt ʃo ziegenn ich mich ūff des vff das
gerichts būch • Wo aber ich Paūlūs glůck ʃchuldig were peter
mūʃernn das gerichts buch zō offenenn do mit dißer ʃachenn
zuende geholffenn mocht werdenn • nach verleʃung diß ge
richts buch furter in der ʃachenn waß recht iʃt geʃcheenn laß(en)
Ruffenn ewer richtlich ampt vntertheniglichen an mir ʃolich kunde
schafft des gerichts buch naher zulaißenn ader by dem fori
genn recht ʃatze zubleybenn Peter muʃer begert ʃchup vnd
Copiam ad p(r)ox(imu)m h(abe)t Lost der gegentheil nach daß durch furt
me in der ʃachen beʃclußenn werde •
Cleß yrich Jtem Cleß yrich gibt antwūrt vff kund Heirichs Ph[i]lipʃenn daß
Heyrich philips huß betreff(end) Schnaden Ieckels gewest vnd ʃagt er cleß yrich
Er geʃthe heyrich philipʃenn das halp teyl des hűß das von Phi
lipʃenn frauwenn mutter dar her komen aber daß ander halp
tyll erkaūfft vmb ʃchnadenn Ieckeln vnd ʃein leʃts husf(rau)
guͤda alʃo betzalt vnnd mit dem firtel weingarts hait Ieck(e)l
ʃelig vnnd guͤda aūch erkaūfft vnd betzalt vnd wo daß von
Donnerstag 19. Januar 1525
Anna Reser hat eine Einlage gemacht gegen Peter Muser wie folgt: Vor euch, den ehrenwerten Schultheiß und Schöffen des Reichsgericht zu Ober-Ingelheim erscheint Paulus Glock für Anna Reser und sagt zum jüngsten Vortrag von Peter Muser mit seinem Anhang: Das sei ein nichtiges Vortragen und in der Hauptsache nicht hilfreich, nämlich zum ersten Punkt und Artikel, dass der Momber von Anna Reser nicht dasteht: Ich, Paulus Glock, bin Peter Muser wohl bekannt und auch mein Namen, deswegen ist es auch nicht nötig, dass vor jeder Rede oder Antwort mein Name genannten werden soll, zumal ich doch vor Gericht zum Momber gemacht wurde und ein Einwohner bin und Peter Muser über 30 Jahre ist. Zum zweiten Artikel von Peter Muser s Vortrag, dass das Wort Klage da stehen solle und nicht da steht. Da sage ich, Paulus Glock: Es ist hinreichend gehört worden von dem Umtreiben und dem unförmigen Handel wegen all dem Erbe des verstorbenen Henne Gotz und seinem Sohn; und wenn Peter Muser diese Vererbung nicht glauben wolle, so berufe ich mich deswegen auf das Gerichtsbuch. Wenn aber ich, Paulus Gluck, schuldig wäre, Peter Muser das Gerichtsbuch zu öffnen, damit diese Sache zum Ende käme, damit nach Verlesung des Gerichtsbuchs weiter in der Sache geschehe, was Recht ist - so rufe ich Euer richterliches Amt untertänig an, mir diese Kundschaft des Gerichtsbuch zuzulassen oder bei der vorherigen Rechtsetzung zu bleiben. Peter Muser fordert Aufschub und eine Kopie bis zum nächsten Gerichtstag. Hat er. Die Gegenseite lässt dies zu, damit weiter in der Sache beschlossen werde.
Cles Yrich gibt Antwort auf die Zeugenaussage von Heinrich Philipp betreffend das Haus, das Jeckel Schnade war und sagt: Er, Cles Yrich gestehe, dass Heinrich Philipp die Hälfte des Hauses von seiner Mutter gekommen sei. Aber die andere Hälfte habe er gekauft von Jeckel Schnade und seiner letzten Frau Gude. Das wurde bezahlt und das Viertel Weingarten haben der verstorbene Jeckel und Gude auch gekauft und bezahlt. Und wenn das
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 152v, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-152v/pagination/16/?L=0&cHash=753bc3f36fcbc4877401c46d65d79ae7 (Abgerufen am 27.10.2024)