Erkennt Anndres Hartmu(n)t Erkennt d(omi)nib(us) in claußtroͦ Enngeln(n)
Eynn fl vnnd vj alb zu bezalenn hie zwißen pfin(g)st(en)
cum expens(is)
Niclauß maiß Jtem her Niclaus moß Sagt ein 1 2 3 4 heißun gedann vff
Iacob grabenmachr Jacob grabennmacher vff iijɉ alb ʃo er iherlichenn gibt
vonn eyne(m) vnnderpfande nem(m)lich ein f(irte)l weingarts vn-
geūerlich / am Helberßheimer weg gelegenn / geuorch vnd(en)
Henn horweyl(e)r vnnd Im als hude angericht laßenn
verkůndenn / zu der vffHolůng Bith gnant(e)r Her niclauß
maiß nach vermog der Heißůng vffholnn zuerkenne(n)
S(e)n(tent)ia Ja ʃi ita est hatt bann vnnd friedenň
Joist Scherer Jtem vff negst ʃcherers ʃeines vermeint(en) komers Halb(en)
Hannß cremer Mertenn boells • das der ʃelbig arme(n) Im ʃolt etzwaß ʃchul
dig ʃein iʃt der ʃelbig Jnn ʃwerer Hafft gelegen aūch
mit der Rade vnnd buthelnn aūßgefůrt vnnd wo der
selbig etzwas Erkennt hett das er Joigst ʃcherern ʃchuldig
wer vnnd er dann Etzwas Hanns cremer Hinder Jm
das pfannts ʃtūnhe(n)de ʃo wolt er ʃein außgegebn gelt
nemen / vnnd vmb die Beßerung volgung vnd loißu(n)g
geʃtattenn / Aber ʃo lanng Joigst nit beweißt wie vor
anngezeigt ʃo verʃit ʃich Hanns der arm hab neher erb(e)nn
denn die loʃeůng bilcher zustūendt wo etzwas beßerůng
da wer vnnd will Im vff ʃein clag alʃo geantwort
Daruff Hat der cleger ʃchup vnnd copẙ ad p(roximu)m
Hannß Cremer Jtem Hanns Cremer antwůrt vff die clag Hannß Rinck
Hanns N Rinckawer auwers vnnd Sagt ʃein Haußfraw ʃelig der gott gnad
Hab in Hanns dritturffs Hůß ein firtell ihares ader mehe
Kranng getregenn Hab ʃich auch alʃo vnnd dermaiß mit
gnant(en) Hansen von dritdůrff gehalt(en) vnnd verHofft
noch haltenn woͤll das Hanns dritdūrff ʃeiner haūß-
frawenn denn Leger in der Stūbenn gegūnnett breů
vnnd andere(r) Cost durch Hannß dritdurffs Haußfrwenn
Seŷner Hannß cremers Hußvrawenn mit gedeilt
mit der Stubenn vnd andere gūte wartůng etc vnd
Sagt er geb dem Hannʃen dem cleger keinen glaūbenn
ader ʃeiner Haußfrawenn kynenn glauben[a] das ʃie ʃein
haußvraw gedingt Habb ader ein part mit Ir ge-
[a] Die beiden letzten Wörter sind durchgestrichen, scheinen aber durch die gepunktete Linie wieder gültig gemacht worden zu sein.
Andres Hartmut erkennt an, den Nonnen im Kloster Engelthal 1 Gulden und 6 Albus zahlen zu müssen bis Pfingsten mit den Ausgaben.
Herr Niclas Mose sagt: Er habe seine 1., 2., 3. und 4. Klage geführt gegen Jacob Grabenmacher wegen 3 ½ Albus, die er jährlich gibt von einem Pfand, nämlich einem Viertel Weingarten am Hilbersheimer Weg gelegen, unten an Henne Harwiler angrenzend; und er hat ihm heute die Einziehung vor Gericht verkünden lassen. Es bittet der genannte Herr Niclas Mose gemäß seiner Klage die Einziehung zu erkennen. Urteil: Ja, wenn es so ist. Er hat Bann und Frieden.
Auf die vermeintliche Pfändung des Jost Scherer gegen Mertin Boell: Dass der selbige Arme ihm etwas schuldig sein solle, so ist derselbige in schwerer Haft gelegen, auch mit dem Rat und den Bütteln weggeführt worden. Wenn der selbige etwas gewusst hätte, das er Jost Scherer schuldig wäre und dann etwas bei Hans Kremer als Pfand stünde, so wollte er sein Geld nehmen und Besserung, Folge und Lösung gestatten. Aber so lange Jost nicht beweist, wie zuvor angezeigt, so denkt er, Hans, der Arme habe nähere Erben, denen die Lösung billiger zustünde, wenn etwas Besserung da wäre. Und er will ihm auf seine Klage so geantwortet haben. Darauf hat der Kläger Aufschub und Kopie erbeten am nächsten Gerichtstag.
Hans Kremer antwortet auf die Klage von Hans Rinckauwer und sagt: Seine verstorbene Ehefrau, der Gott gnade, habe im Haus von Hans Driedorf ein Viertel Jahr oder mehr krank gelegen. Er habe es auch so mit dem genannten Hans von Driedorf gehalten und hofft, dass er das noch halten wolle, dass Hans Driedorf seiner Ehefrau ein Lager in der Stube gegönnt habe, Brot und andere Kost. Durch die Ehefrau von Hans Driedorf wurde dies seiner, Hans Kremers, Ehefrau zugeteilt mit der Stube und anderer guter Versorgung usw. Und er sagt, er gebe Hans dem Kläger keinen Glauben oder seiner Ehefrau keinen Glauben, dass seine Ehefrau sie angestellt habe oder einen Vertrag mit ihr gemacht.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 167, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-167/pagination/29/ (Abgerufen am 03.12.2024)