hanns foͤgelsbergk Jtem Hanns fogelsbergerk Spricht zuū Iorg knodenn das
Jorg knod er hanns neheʃt ʃondag vier wochenn vergangenn hab hie jm
danntzhūß gedanczt hab jorg im nachgedanntz vnd damit ʃeyn
meßer außgezūgk jne denn cleger ʃonder verdinter ab anbrachte
ʃach darnider geʃclagenn vnd damit jn eyn ʃchenckel jne ge-
stūchenn beclagt ʃich ʃchadenns zehenn fl on ʃchererlon etc
Bit ortmutiglich euch Richter jne darannzuhaltenn ʃoliches
ernennt ʃeins erlittenn ʃchadenn zuerʃtatenn ʃetzs zu recht
Reus hat ʃchup ad proximūm
Jtem Lennhard flūck als Būrge vdalreich krethenbūchs von
Leonhard flůck Nedernn Sawelnheim Ret vff inbracht clag rech Reitz benders
Reitz bender vnnd iʃt der ʃelbigenn wie die furinbracht nit geʃtendig bit ʃich
der mit vff erlittenn coʃtenn zuerledigenn Daruff wil der
cleger ʃein clag beweiʃenn doch ʃunder vberflūs h(abet) t(empus) vt mor(is)
1 h Jtem h[e]r Wilhelm kūffer zinßher ʃanct Johannes ʃtiefft
jnn mennz vonn deßelbig(en) Stieffs wegenn 1 h vff ketht(en)
wittwen pefferhenns vor iiij fl et pig(nus)
1 h Jtem Lorentz kancker 1 h vff Ia(co)b vonn wolßheim vor iiɉ lb
hlr vnnd vff ʃoliche vnderpfande
gelengt Jtem Die ʃache zwißenn hans von dritūfft vnnd endres Hirz
vonn heydeßheim iʃt gelengt ad p(roximu)m
wideruff momp(ar) Jtem Conradt ʃcharp widerrufft momp(ar)ʃchafft Ewald ʃtutzels
ʃeynns ʃwehrs verbo vermog des gerichts bůchs
Erkennt Jtem henn ʃtūtzel Erkennt hernň Rūchardt pater zů haūsen
iij fl vnd xxj alb ij d zuguter Rechenūg neheʃt Michaelis
mit ʃampt dem coʃtenn zubezalenn
Jtem Peter mūʃer gibt antwūrt Anne Reʃerin vff ingebracht
Peter Můser Clag vermog Iungʃter vrtheile vnd iʃt der ʃelbigenn wie die
Anna reʃerin jnbracht nit geʃtendig Bit ʃich der ʃelbig(en) mit erlitt(en) coʃtenn
zuerledigenn Daruff hat ann ʃchup geno(m)me(n) vnd copia(m) ad p(roximu)m
Hans Vogelsberger klagt Jorg Knode an: Dass er, Hans, am Sonntag vor vier Wochen hier im Tanzhaus getanzt habe. Da habe Jorg ihm nachgetanzt und dabei sein Messer herausgezogen und ihn, dem Kläger, ohne einen Grund oder einen Anlass niedergeschlagen und ihn in einen Schenkel gestochen. Er beklagt sich über einen Schaden von 10 Gulden ohne den Schererlohn. Er bittet demütig Euch Richter ihn anzuhalten, den benannten erlittenen Schaden zu erstatten. Das setzt er zu Recht. Der Beklagte erhält Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag.
Lenhard Fluck als Bürge von Udalreich Kretenbauch von Nieder-Saulheim redet auf die von Reitz Bender vorgebrachte Klage und gesteht sie so, wie sie vorgebracht wurde, nicht. Er bittet ihn von den deswegen anfallenden Kosten freizusprechen. Darauf will der Kläger seine Klage beweisen, doch ohne Überfluss. Er erhält seinen Tag wie es Gewohnheit ist.
Herr Wilhelm Küffer, Zinsherr des St. Johann-Stifts zu Mainz erhebt für das Stift seine 1. Klage gegen Katherin, die Witwe von Henne Pfeffer wegen 4 Gulden auf die Pfänder.
Lorenz Kancker erhebt die 1. Klage gegen Jacob von Wolffsheim wegen 2 ½ Pfund Heller und auf die Pfänder.
Die Sache zwischen Hans von Driedorf und Endres Hirtz von Heidesheim ist verschoben worden bis zum nächsten Gerichtstag.
Conrad Scharp widerruft die Momberschaft seines Schwiegersohns Ewald Stutzel gemäß dem Gerichtsbuch.
Henne Stutzel erkennt an, Herrn Ruchart, Pater zu Ingelheimerhausen 3 Gulden und 21 Albus 2 Denar zu guter Rechnung am 29. September zu zahlen mitsamt den Kosten.
Peter Muser gibt eine Antwort auf die von Anne Reser vorgebrachte Klage gemäß der jüngsten Urteile. Und er gesteht nicht. Er bittet ihn freizusprechen mitsamt den erlittenen Kosten. Darauf hat Anne Aufschub genommen und eine Kopie bis zum nächsten Gerichtstag erbeten.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 171, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-171/pagination/22/ (Abgerufen am 30.11.2024)