Thomas ʃtūde Jtem Thomas ʃtūde vonn Algeßheim bringt eyn clag jm
Fulmūts henrich rechtenn zugegenn vnd wider fūlmūts henrichenn vor das
weylannt eyner in leben geweʃt jeckel ʃtude genant alhie
ʃeßhafftig welcher dißes clagers bruder geweʃt Der hab
ʃich mit ʃeiner hauʃf(rau) kett(en) beʃetzt vermog des gerichts
būch welchs vnther Jm vonn erʃt mit doit abghen wūrde
das das ander dannoch leebe jn jrenn zuʃamen gebracht(en)
erwūrdigen beweglichenn vnd onbeweglichenn gūternň
pleibenn ʃitzenn ʃich der nach leybs noittůrfft an ende
ʃeines lebens gebruchenn • Vnd wan das ʃelbig aūch
nun doit ab verfallen ʃollen die ʃelbigen gūter falle(n)
vff beyderʃeits ir neheʃtenn erbenn halb vnd halb • Dwyl
ir offenbar das fulmūts henrich der beclagt in den ʃelbige
verlaßenn Nemlich hauß hoff vnd ʃeinem zugehoř aūch
beweglicher vnd onbewegliche gūter beʃe gūter erfu(n)de(n)
beʃicze neyeʃt vnd gebraucht Verhoff clager in
recht erkannt werde(n) daß er die ʃelbigenn jm zūm
halbentheil mit vffgehabner nutzūng volgen zülaße(n)
vnd zuzuʃtellenn ʃchuldig ʃey ʃezt zū recht mit ʃampt
dem coʃtenn der verclagt het noittag kranckheit halb(e)r
ad p(roximu)m
Jtem dietherich ybe legt Eynn gewalt dūrch ʃteffenn
pangracius kurßner gronenberger būrger des raides zu franckenfūrt jm
ditherich yb vo in Būche des raits jngeʃigel vbergebenn vnd
zūgeʃtelt gegen vo pancracius kurßner jn lutst wie
nachůolgt Vnd der rat zu franckfūrt bek(ennt)
nan wiß offentlich vndt theue kūnt Allermenniglich
mit dißem Brief etc daß vor vnß der erbar ʃteff(en)
Thomas Stude von Algesheim bringt eine Klage vor Gericht gegen Henrich Fulmot: Dass einst einer lebte namens Jeckel Stude, welcher hier wohnhaft war und des Klägers Bruder. Der habe mit seiner Frau Katherin einen Vertrag gemacht, der ins Gerichtsbuch eingetragen wurde, wenn einer von ihnen sterben würde, dass der noch lebende Ehepartner über alle beweglichen und unbeweglichen Güter nach seiner Notwendigkeit verfügen solle bis zu seinem Tod. Und wenn dieser auch sterben würde, so sollen die Güter auf die Erben beider Ehepartner je zur Hälfte fallen. Es ist nun offensichtlich, dass der Beklagte Henrich Fulmot in dem hinterlassenen Besitz, nämlich Haus, Hof und seinem Zubehör, auch beweglichen und unbeweglichen Gütern gefunden wird, sie besitzt, nützt und gebraucht. Es hofft der Kläger, das Gericht möge erkennen, dass er ihm diese Güter mit der Nutzung zur Hälfte folgen zu lassen und zuzustellen schuldig sei. Das legt er dem Gericht vor mitsamt den Kosten. Der Beklagte wird wegen Krankheit entschuldigt bis zum nächsten Gerichtstag.
Dietrich Yben legt eine Vollmacht vor von Stephan Gronenberger, Bürger und Ratsmitglied zu Frankfurt, wurde in das Buch eingetragen, das Ratssiegel übergeben und zugestellt gegen Pancracius Korsner […]. Der Rat zu Frankfurt bekennt öffentlich jedermann, dass vor uns der ehrbare Stephan
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 182, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-182/pagination/19/?L=0&cHash=73bb320ebb235e586458c5e520d1a861 (Abgerufen am 28.10.2024)