Dornnßtag nach Bonifacij
Vor eūch denn Ernůeʃtenn ʃchūlteis vnnd ʃchoffenn des Hellige
Micken we(n)del Reichs gericht zū Obernn Jngelnheim Erʃcheint Mickenn
henrich philmůt wendel von pfederheim vff vor Jnbrachtenn ʃchriefflicher
gewalt vor gericht zū pfederßheim von gertrudenn ʃeyner
ehelichen hauʃfrawenň jm vber gebenn vn zugeʃtalt etc
ʃo dann vonn henrich volmutenn gegenteyl genūʃam ʃeyn
vnd on Jnredde zugel zuloiʃt Bringt demnach vermoͤg deß
ʃelbigenn gegenn genante(n) henrich fūlmůt(en) fu clags
wey fūr Das er jm vonn wegenn ob getrudenn ʃeyner
huʃfrawenn ʃchūldig • ʃeczig vnnd fūnff fl • welche
genante ʃchūlde der beclagt cleßin ʃeynem ʃtieff ʃon des clager
forfarn vnd getrūden elūdenn vnd izt des clagers hūsf(rau)
vor eyn fūrgab ʃeynis Erbtheyls ader vßzūgks zubezalen ver
ʃprechenn • dar an dan ged ee beclag claßin vnd
getrūden funffzehenn fl vßgericht vnd Izūnde
zwey ziell verʃchine ides ziel zehenn fl begert
der clager deßelbigenn volnʃtreckūng vnd bezalūng
mit ʃampt dem coʃtenn deß kunfftigen ʃich pro
teʃtiernn vnnd heiʃt jnn der halbenn eyn rechs
gericht antwort ob er jm jne die ʃchult ver heßenn hab
ader nit Reus ʃetzt ʃchūp ad p(roximu)m
Leip fūr gūt Jtem wilhelm von holzhuʃenn hait clag gebrūchenn geg(en)
gegenn peter vonn gugeßheym h(abe)t t(empus) ad p(roximu)m defend(endum)
1 h Jtem Jacob thome vonn weg(en) Cristoff(en) von Helmʃtait 1 h
vff Conrat ʃchūmachernn vor xxiij ß hlr et p(ignus)
Erkentt Jtem Gudenn henchin Erkennt bernhart horneckenn
xvj alb zubezalenn Jacobj ap(osto)li
Erkennt Jtem peter vonn Beckelnheim Erkennt Bernhart horneck(en)
j fl vnnd xvj alb jn vierzehenn tag(en) zubezale(n)
Donnerstag 6. Juni 1527
Vor Euch den ehrenwerten Schultheiß und Schöffen des Reichsgerichts zu Ober-Ingelheim erscheint Micken Wendel von Pfeddersheim mit einer vorgelegten schriftlichen Vollmacht vom Gericht zu Pfeddersheim von Gertrud seiner Ehefrau. Sie wurde von Henrich Fulmot als Gegenpartei als genügend anerkannt und ohne Gegenrede zugelassen. Und er bringt dann gegen den genannten Henrich Fulmot eine Klage vor: Dass er ihm für seine Frau Gertrud 65 Gulden schuldig sei, welche Schuld der Beklagte Clese versprochen hatte, seinem Stiefsohn, dem Vorfahren des Klägers und Gertrud, die jetzt seine Ehefrau ist, als Vorauszahlung seines Erbteils oder Auszahlung zu bezahlen versprochen hat. Davon hatte der Beklagte Clese und Gertrud 15 Gulden bezahlt und jetzt an zwei vergangenen Terminen jeden Termin 10 Gulden. Der Kläger fordert die Vollstreckung und Bezahlung mitsamt den Kosten, vorbehalten künftige Klagen, und er fordert von ihm eine Antwort vor dem Gericht, ob er ihm die Schuld versprochen habe oder nicht. Der Beklagte erhält Aufschub bis zum nächsten Gerichtstag.
Wilhelm von Holzhausen hat eine Klage vorgebracht gegen Peter von Jugenheim. Leib vor Gut. Er erhält einen Tag am nächsten Gerichtstag um sich zu verteidigen.
Jakob Thomas erhebt für Cristoff von Helmstat die 1. Klage gegen Conrad Schuhmacher wegen 23 Schilling Heller Ausgaben auf die Pfänder.
Henn Gude erkennt an, Bernhard Horneck 16 Albus zahlen zu müssen bis zum 25. Juli.
Peter von Böckelheim erkennt an, Bernhard von Horneck 1 Gulden und 16 Albus binnen 14 Tagen zu bezahlen.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 194, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-194/pagination/19/?L=0&cHash=f4d02ba48e85a078b6261b5a730649da (Abgerufen am 03.12.2024)