Jtem Peter muller mompar etc hat 3 xiiij tag(e) vff kunde
3 xiiij t(age) kunde geʃchehenn 3 p(ost) triu(m) regūm
Jtem peter mull(e)r vonn Appenheim Spricht zū vnb
peter mull(e)r kuntschafft der warheyt johannes ʃchern ( das er vff
kūnde zūgeʃprochen vff eynn zeit zū meintz jn vlrich benders hūß geweʃt
hab her marteyn baūer / vicarius zū vnʃer liben frauwe(n)
zu denn greden daʃelbst mit peter bendern dem beclagt(en)
gerechnett vnd peter jme ʃchuldig plieben vnd an-
heißig worden fūnff ame wins mit dem faß vnd
iiiɉ fl bit jne anzuhalt(en) vt moris etc Test(is) volt obedire
hans meūder Jtem Hanß mūder ʃagt vff Fūrbracht clag peter mūllers
peter moͤler vnnd derʃelbignn furderūng nit ʃchūldig d vrʃach er
peter hab jme verlūen eyn kirßgarttenn vor acht alb dar
vonn jerliche zūgebenn jn welchem beʃtantnus peter
mūller ʃich des gartthen vnther zogenn ʃeynn hußfrawe vnd
geʃin jm die kirßenn darūß genomen volgt das er jme
nit plichtig nach ʃchű ʃy bit ʃich alʃo ledig mit erʃtatūg
coʃtenn vnd ʃchadenn zuerkennen ʃetzs zūrecht dargeg(en)
nimpt peter mūller an die bekantnūße des kirßgarten
vnd ʃagt war ʃeynn das er ʃolichenn kirßgarttenn jm jm
erʃtenn beʃtantnūß vor eyn halben[a] fl jerliche zugeben
verlūenn der halben dann der beclagt fl vßʃtant er-
waxʃenn / ehe das jūngʃte oder leʃt beʃtentnūs vffgericht
der halbenn er jme heyʃt eyn gerichtlich antwūrtt ob der be
clagt den fl nit dermaß verʃeßenn • / vnd als der[b] beclagt
fūrdret er hab ʃolichenn gartten widderūmb zū ʃich als
jm zweytten beʃtims genomen • hab er gedann der vr-
ʃach das er wider erʃt nach beʃts beʃtantnūs des zinß mit
vßrachtūng etc nit gehaltenn · dar gegenn der beclagt ʃagt
vnd verbot das peter mūller fūrdregt das er denn
gartenn widerūmb zū ʃich genomen der meynu(n)g dweyl
jme hanß der beclagt alt vnd new gūlt nit bezalt
ʃolt habenn darg demnach h / verhofft der beclagt
dwyl peter mūller ʃeyns eygens furne(m)es den beʃtand(en)
garttenn geno(m)men jme ʃeyn abnūtzūng entphortt
ʃo Er ʃolt jme vn(n)b ʃyn fūrderūng nit ʃchūldig ʃeyn
[a] Das Wort ist über der Zeile beigefügt. Zusätzlich steht am linken Seitenrand mit einem Einfügezeichen nochmals »halbe«.
[b] Das Wort ist über ein »P« geschrieben.
Peter Muller als Momber erhält das dritte Mal 14 Tage, die Aussagen beizubringen. Geschehen am 7. Januar 1528.
Peter Muller von Appenheim klagt wegen der wahrheitsgemäßen Zeugenaussage Johannes Scher an: Dass er vor einiger Zeit zu Mainz im Haus von Ulrich Bender gewesen sei. Da habe Herr Martin Bauer, Vikar von Mariengreden ebenda mit Peter Bender dem Beklagten abgerechnet und Peter sei ihm etwas schuldig geblieben und habe ihm 5 Ohm Wein mit dem Fass und 3 ½ Gulden angeboten. Er bittet ihn anzuhalten wie es Gewohnheit ist. Der Zeuge will gehorchen.
Hans Muder sagt auf die von Peter Muller vorgebrachte Klage und die Forderung, er sei nicht schuldig. Denn Peter habe ihm einen Kirschgarten geliehen gegen 8 Albus jährlich. Den Garten habe sich Peter Muller angeeignet und seine Frau und das Gesinde haben die Kirschen geerntet. Daraus folgt, dass er ihm nichts schuldig sei. Er bittet ihn freizusprechen mit Erstattung von Kosten und Schaden. Das legt er dem Gericht vor. Dagegen nimmt Peter Muller das Geständnis des Kirschgartens an. Und er sagt: Es sei wahr, dass er ihm in einer ersten Verpachtung den Kirschgarten für einen halben Gulden jährlich verliehen habe. Dann hat der Beklagte den Ausstand auf einen Gulden anwachsen lassen, bevor die letzte Verpachtung errichtet wurde. Deswegen fordert er von ihm eine Antwort vor Gericht, ob der Beklagte den Gulden nicht in dieser Weise habe anlaufen lassen. Und wenn der Beklagte vorträgt, er habe den Garten wiederum an sich genommen nach der zweiten Verpachtung. Das habe er getan, weil er wieder den Zins nicht gemäß der Verpachtung gezahlt habe. Dagegen sagt der Beklagte und lässt festhalten, dass Peter Muller vorträgt, dass er den Garten wieder an sich genommen habe in der Meinung, dass ihm Hans der Beklagte die alte und neue Gülte nicht bezahlt haben solle. Es hofft der Beklagte, weil Peter Muller seinem eigenen Vernehmen nach den verpachten Garten an sich genommen habe und ihm seien Nutzung entführt, er solle ihm auf seine Forderung nichts schuldig.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 211, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-211/pagination/2/ (Abgerufen am 21.11.2024)