Vor Schūltheis / vnnd Burgermeiʃter vor
welchenn ʃoliches / wie Clagsweiße vorbracht
jst vff der Rūwe gehanndelt ʃolt ʃein ver-
ʃchener zeitt Būrgerliche vnnd anfenlich
zū Remittirn vnnd wo ʃoliches nit fuͤglich
oder ʃthatt habenn mocht jme dem beclagt(en)
Fernners rechtliche dage aneʃetzenn vnd
als dann nach Ordnuge des recht(en) zu predirn
hiemit E(uer) R(ichterliches) ampte anerūffend · Forbehalt
alle noittůrfft Actor hat dage ad proximu(m)
Erkennt Jtem Georg • leyendecker erkenntt
denn Jungf(rauen) Engelndal j fl iij alb zūbe-
zalnn zum neheʃt(en) pingʃt(en) mit ʃa(m)pt de(n) coʃt(en)
Erkennt Jtem Han cles Erkennt peter vo(n) wirtz-
pūrgk kelner philips wolffenn ) v fl zū
bezalnn in neheʃt xiiij t(agen) vnd iiij fl zū
neheʃt(en) herbʃt mit wein oder gelt
Erkennt Jtem peffer henn erkenntt her Steffann
philmūtt von wegenn der preʃentz j fl hie
zwißenn phinxgʃt(en) zubezaln c(um) Exʃpens ·
Erkennt Jtem Jorg leyendecker erkennt obgnant(en)
her Steffann ) neūn ß hlr zūūn
pingʃten mit ʃampt dem coʃt(en) zubezaln
Erf(olg)t Jtem her Steffann philmutt erf(olgt) hans ʃchmeÿt
p • b • vffs būch • p • b •
Jtem henn heßliche Spricht zū mathild
hen heßlich Steffann vonn hattenheims hūʃf(rau) vor xvj
Mechtell alb geluwens gelts ʃo ʃie gnant(en) jrem
Steffan von hūßwirtt gelūwen des hab er jme ij alb
hatthenhey(m)s abuerdinett begert des vberig(en) bezalūnge
huʃf(rau) mit ʃampt dem coʃt(en) zuerkennen Act(ri)x hat
dage vt mo(ris)
– die vor Schultheiß und Bürgermeister beim vergangenen Rügegericht verhandelt werden sollte und bürgerlich ist, und hier in Klageform vorgebracht wurde – zurückzuweisen. Und wenn solches nicht statthaben kann und füglich ist, ihm, dem Beklagten, seine weiteren Rechtstage anzusetzen, um dann nach der Rechtsordnung fortzufahren. Hiermit rufe ich Euer richterliches Amt an, alle Rechtsmittel vorbehalten. Der Kläger hat die Tage bis zum nächsten Gericht.
Jorg Leiendecker erkennt an, den Nonnen von Engelthal 1 Gulden 3 Albus bezahlen zu müssen bis Pfingsten mitsamt den Kosten.
Clese Hahn erkennt an, Peter von Würzburg, dem Keller von Philipp Wolff 5 Gulden bezahlen zu müssen binnen der nächsten 14 Tage und 4 Gulden kommenden Herbst mit Wein oder Geld.
Henne Pfeffer erkennt an, Herrn Stephan Fulmot für die Präsenz 1 Gulden bis Pfingsten zahlen zu müssen mit den Ausgaben.
Jorg Leiendecker erkennt an, dem genannten Herrn Stephan 9 Schilling Heller zu zahlen bis Pfingsten mitsamt den Kosten.
Herr Stephan Fulmot verklagt Hans Schmied auf das Buch; Pfänder beredet.
Henne Heßlich klagt Mechtel, die Ehefrau von Stephan von Hattenheim an wegen 16 Albus geliehenen Geldes, das sie für ihren Ehemann geliehen hat. Davon habe er ihm 2 Albus abverdient. Er fordert die Bezahlung des übrigen mitsamt den Kosten zu erkennen. Die Beklagte hat ihre Tage, wie es Gewohnheit ist.
Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529, Bl. 280, in: Ingelheimer Haderbücher Online, URL: https://www.haderbuecher.de/baende/bd-5-gw-1490/1518-1529-ober-ingelheim/blatt/band-4-bl-280/pagination/4/ (Abgerufen am 27.11.2024)