Ober-Ingelheimer Haderbuch 1518-1529 

Bl. 284

27.04.1529  / Dienstag nach Cantate

Transkription

ūerʃcheidliche gūlte Ime Hanns beuʃernn
genu(n)gʃam verlehūnge ) zuthūnn das
dan noch nit beʃchehenn Bith ʃie mitt
recht annzūhaltenn nachmals ʃolicher ab-
rede nachzukomenenn • domit er ʃolich(e)r
angezeigtter gult jarliches deʃto habiger
ʃeÿ Setz zūrecht daruff erkenn carle
Smeitt vnnd johannes ʃcher als vormu(n)der
des jūngen Nicl(as) Eerkers / vnd gewer von
wormbs von wegenn veronick(en) ʃeiner hūʃf(rau)
hans ercker / hans fielle vnnd ʃchonwetters
Els genu(n)gʃam verlehung zuthūn wie oban-
gebenn hie zwiʃʃen neheʃt(en) gericht

Jtem Vor eūch denn Ernuest(en) etc hat Criʃt-
ina gnannt vonn Erbach clagsweiß an-
Cristein von bracht vnnd furgebenn • wie das jr et
Erbach liche Smehewortt vonn henrich vnd hen
henrich bend(e)r bender gebrūder geʃchehenn ʃoltenn ʃein
c(um) fratris jn jrem abweʃenn zūrūck Begern gnante
gebruder ʃoliche ʃmehewortt von der cla-
gerin obgnanntt jne tag zūthūn vff
das ʃie die beclagtenn zemliche antwūrt
mochtenn gebenn • wo nit von der cla-
gerin vorgemelt ledig • mit erʃtat(ung)
des coʃtenn zūerkenne(n) darzu Criʃtin
ʃagt das ʃie eyn verʃchenem gericht
eyn p(ro)teʃtacion gethann Bit ʃie / onangeʃehen
diß nichtig furtrag(en) wie darin gepett(en)
zūerkennen dargegenn ʃagenn die
gnante gbrūder dweyl ʃie dūrch

Übertragung

unaufgeteilte Gülte ihm, Hans Buser, eine genügende Sicherung zu leisten, was noch nicht geschah. Er bittet sie durch Gericht anzuhalten, dieser Verabredung nachzukommen, damit er die angezeigte jährliche Gülte umso sicherer habe. Das legt er dem Gericht vor. Darauf erkennen Karl Schmied und Johannes Scher als Vormünder des jungen Niclas Ercker und Goar von Worms für Veronika seine Frau, Hans Ercker, Hans Fiel und Else Schonwetter an, eine genügende Verleihung wie abgesprochen zu machen bis zum nächsten Gerichtstag.

Vor Euch den ehrenwerten usw. hat Cristina genannt von Erbach als Klage vorgebracht, dass ihr etliche Schmähworte durch die Brüder Henrich und Henne Bender geschehen sein sollten in ihrer Abwesenheit. Die genannten Brüder begehren diese Schmähworte vor der genannten Klägerin tun sollten, damit sie den Beklagten eine angemessene Antwort geben könne. Wenn nicht fordern sie, das Gericht möge erkennen, dass sie von der genannten Klägerin frei sind mit Erstattung der Kosten. Dazu sagt Cristina, dass sie am vergangenen Gericht einen Protest getan hat. Sie bittet zu erkennen – ohne Ansehung des nichtigen Vortragens – wie sie darin gebeten hatte. Dagegen sagen die genannten Brüder: Weil sie durch

Registereinträge

Bender, Henne   –   Bender, Henrich   –   Bruder (Brüder)   –   Buser, Hans   –   Erbach, Cristina   –   Ercker, Hans   –   Ercker, Niclaus   –   Fiel, Hans   –   Guelt (Gült)   –   Hausfrau   –   Leihe (leihen)   –   Protestation (protestieren)   –   Rechtsetzung   –   Schmied, Karl (der)   –   Schmähung (Schmähwörter)   –   Schonwetter, Els   –   Vormunder   –   Worms, Goar von   –   Worms, Veronica von   –