Das Groß-Winternheimer Haderbuch 1490-1502
... wird im Stadtarchiv Ingelheim unter der Standnummer A71/2013/2 aufbewahrt.
Äußere Beschreibung des Buchs
Das Buch verfügt über einen Pergamenteinband ohne erkennbaren Verschluss. Es ist 23 cm breit, 30 cm hoch und 5,5 cm dick. Die Titelei auf dem Buchdeckel steht auf einem auf dem Kopf stehendem lateinischen Text kirchlichen Inhalts. Dieser hat keinen Bezug zum Haderbuch. Einige Buchstaben und Wörter sind in diesem Text farblich (rot) hervorgehoben. Die Rückseite des vorderen Einbandes enthält ebenfalls einen lateinischen Text ohne Bezug auf das Haderbuch. Dieser lateinische Text setzt sich über den Buchrücken hinweg auf dem hinteren Einband des Buches fort. Weil diese Seite zu klein war, wurde ein weiterer Textstreifen angenäht.
Schäden
Die Papierseiten des gesamten Buches weisen geringe Alters- und Gebrauchsspuren an den äußeren Seitenkanten auf. Die Bll. 142, 143 und 144 sind am oberen und unteren Seitenrand stärker beschädigt als die sie umgebenden Blätter. Der Textverlust ist zwar gering, ein Datumsangabe bleibt aber unvollständig.
Innere Gliederung und Text
14 unterschiedlich dicke Lagen werden am Buchrücken durch eine Fadenheftung zusammengehalten. Die Papierbögen der Lagen sind mittig gefalzt.
Hinter Bl. 8v ist ein kleiner Zettel (Bl. 8va) mit eingeheftet, hinter Bl. 51v ein kleiner Kerbzettel (Bl. 51va). Der Zettel hinter Bl. 103v ist dagegen lose beigelegt (Bl. 103va).
Die einzelnen Seiten des Buches sind in eine sauber voneinander getrennte breite Text- und einen schmälere Marginalspalte links neben dem Text aufgeteilt. Hilfslinien sind nicht erkennbar. Das Schriftbild ist weitgehend einheitlich. Der Text ist sauber geschrieben und nur stellenweise durch Verbesserungen und Hinzuschreibungen durchbrochen. Textüberschriften stehen nach innen eingerückt, weisen aber keinerlei weitere Hervorhebungen auf.
Der Text wurde mit schwarzer Tinte geschrieben.
Foliierung
Die nicht zeitgenössische Foliierung (arabische Ziffern) befindet sich oben rechts jeweils auf den Recto-Seiten.
Leere Seiten
Bl. 1v ist nicht beschrieben. Hinter dem Textende (Bl. 281v) sind 3 unbeschriebene Nachsatzblätter eingefügt.
Schreiber und Hände
Das Groß-Winternheimer Haderbuch 1490-1502 fällt in die Zeit der Gerichtsschreiber Stefan Grunwalt (1483-1491) und Johannes von Dieburg (1491-1502). Stefan Grunwalt hat wohl noch am Buch mitgearbeitet (Bl. 1-13v). Danach übernahm Johannes von Dieburg die Federführung. Auch er scheint mehrere Schreiber in Diensten gehabt zu haben, die an der Niederschrift des Textes mitgewirkt haben.